Ljubljana/Trieste - Am Ende der Welt kurz rechts abgebogen - so in etwa kommt es uns vor, als wir am Ende von Triest einmal scharf rechts und dann kurz links abbiegen. Dort, über der Stadt thront ein Truppenübungsplatz, der einen sehr verwaisten Eindruck macht. Halbrunde Wellblechzelte, die einst an ihren Enden zugemauert waren und es heute nur noch zum Teil sind, haben wie ein Ferienlager den Hügel eingenommen.

foto: subaru

Heute sind sie nicht mehr als Hindernisse, zwischen denen wir rauf- und runternavigieren müssen, um so den neuen Zwei-Liter-Diesel im Forester zu testen. Noch mehr als das Zusammenspiel des Antriebs aus Boxermotor, CVT-Getriebe und permanentem Allrad fasziniert uns aber die Aussicht.

Das eine Mal, bergauf, blicken wir zwischen kahlen Sträuchern und dem Wellblech in den Himmel. Das andere Mal, bergab, liegen uns das Meer, ganz Triest und somit auch das Schloss Miramare zu Füßen - während der X-Mode des Forester im ausgesetzten Gelände dafür sorgt, dass wir nicht schneller unten in der Stadt ankommen als geplant.

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Der Bergabfahr-Assistent ist keine neue Erfindung von Subaru, erleichtert aber gerade bei den Autos dieses Konzerns das Fahren. Denn ein Subaru ist hart im Nehmen, wenn er ins Gelände darf. Er schafft Passagen, nach denen man nicht mehr zweifelt, ob man da nicht mit einem Frontkratzer auch durchgekommen wäre. Ein Subaru lässt andere Fragen offen: Wäre das wirklich gescheit, hier jetzt auszusteigen, wenn ich doch keine Gummistiefel mithabe?

Kurzum, Subaru schafft es, trotz des normalen CVT-Getriebes ein geländegängiges und kurzweiliges Fahrzeug auf die Räder zu stellen. Das Beste an diesem CVT-Getriebe sind die künstlich simulierten Schaltpunkte.

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Das gilt nicht nur für den Forester und seinen neuen Motor, sondern auch für die inzwischen fünfte Generation des Outback. Während der Benziner mit sechs Stufen auskommt, legen die Techniker dem Diesel einen siebenstufigen Modus aufs Getriebe.

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Der Outback war für Subaru schon immer ein Wagen, mit dem Neuerungen in die Marke eingeführt wurden. 1995 war er der erste Crossover am Markt, der Kombi und Gelände verband - Volvo brachte den V70 XC erst zwei Jahre später, Audi den A6 allroad gar vier Jahre danach. 2008 bekam der Outback den ersten Boxer-Diesel, der dann 2012 mit der Lineartronic, wie Subaru das CVT-Getriebe nennt, verbandelt wurde.

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2015 macht der Outback zumindest in Europa einen ähnlich entscheidenden Schritt. Und nur in Europa deshalb, weil das neue EyeSight in anderen Regionen bereits eingeführt wurde. Dabei handelt es sich um eine Stereo-Frontkamera, die als Basis etwa für den Notbremsassistenten dient.

Subaru setzt nämlich in Zukunft nicht mehr allein darauf, für den permanenten Allrad (14 Millionen verkaufte Antriebe) und seine Boxermotoren (15 Millionen gebaute Motoren) bekannt zu sein. Subaru will zur führenden Marke aufsteigen, was die Sicherheit - vor allem jene der Insassen und Fußgänger - betrifft.

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Dabei spielt EyeSight eine entscheidende Rolle. Das System ist bei uns serienmäßig in jedem neuen Outback verbaut. Zwei Kameras erkennen Umrisse und Farben und ordnen diese dann entsprechend zu. Das heißt, ein Outback erkennt ein bremsendes Fahrzeug auch an den Bremslichtern und reagiert dementsprechend früher als andere Systeme, die er erst mit der tatsächlichen Verzögerung des Vorderfahrzeugs arbeiten.

Subaru nutzt diese Daten in erster Linie für den Notbremsassistenten, aber auch, um die adaptive Geschwindigkeits- und Abstandsregelung deutlich angenehmer abzustimmen. Auch der Spurhalteassistent arbeitet mit den Daten aus den beiden Kameras neben dem Rückspiegel.

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Bleibt nur das nervige Gepiepse, jedes Mal wenn die Kamera etwas erkennt. Die Japaner stehen da drauf. Aber sie lassen zu, dass wir es abschalten. Und dann ist der Outback ein richtig feines Auto, mit viel Platz, das am besten aussieht, wenn die Flanken mit Dreck bespritzt sind.

Auf der Straße fährt sich der Outback übrigens hervorragend. Er wurde härter abgestimmt und die Karosserie um ganze 67 Prozent steifer. Die Motoren wurden zwar komplett überarbeitet - wegen der Emissionen -, sind aber immer noch herrlich kernige Boxer.

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Der Daten aus der Stereo-Frontkamera EyeSight bedient sich auch der adaptive Tempomat im Subaru Outback. (Guido Gluschitsch, DER STANDARD, 30.1.2015)

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Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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