Wien - Im Wiener Straflandesgericht ist am Mittwoch der Prozess um das angebliche Krebs-Heilmittel Ukrain fortgesetzt worden. Der Hersteller - ein 77-jähriger Chemiker - soll sich des Betrugs schuldig gemacht haben, indem er abgelaufene Ampullen weiter verkaufte, nachdem er diese umetikettiert hatte. Die Verhandlung wurde zur ergänzenden Beweisaufnahme auf den 4. März vertagt.

Am zweiten Verhandlungstag wurden die Ex-Frau sowie die langjährige Sekretärin des gebürtigen Ukrainers vernommen, der in den 1970er-Jahren nach Wien gekommen war. Die Staatsanwaltschaft legt ihnen in untergeordneter Beteiligung Beitragstäterschaft an den betrügerischen Handlungen zur Last. Wie zuvor der Hauptangeklagte bekannten sich auch die beiden Frauen "nicht schuldig".

Übereinstimmend versicherten sie, in die Preisgestaltung nicht einbezogen worden zu sein. Dass die Ampullen des angeblichen "Wundermittels" um 77 Euro verkauft wurden, gegenüber der Finanzprokuratur nach einer amtlichen Beschlagnahme aber mit 145 Euro in Rechnung gestellt wurden, hätte der 77-Jährige ohne ihr Zutun entschieden. Mit der Umetikettierung alter Lagerbestände hätten sie nichts zu tun gehabt. (APA, derStandard.at, 29.1.2015)