Bild nicht mehr verfügbar.

Ein Grieche studiert die Tageszeitungen.

Foto: AP Photo/Lefteris Pitarakis

Zu der Regierungsbildung in Griechenland kommentierten die internationalen Blätter:

● Die Financial Times ist davon überzeugt, dass ein korrekt durchgeführter Schuldenerlass "Griechenland und dem Rest der Eurozone von Nutzen sein würde". Zwar kämen Schwierigkeiten auf, aber diese wären "kleiner als jene, die entstünden, werfe man Griechenland den Wölfen zum Fraß vor."

● Einen Schuldenerlass kritisiert die Süddeutsche Zeitung als "in vielen Geberländern nicht vermittelbar, zudem brächte es den Griechen in den ersten Jahren gar nichts und im Anschluss wenig." Tsipras solle neben dieser Forderung auch "darauf verzichten, die Erfolge bei der Haushaltssanierung durch riesige neue Ausgabenprogramme zunichte zu machen."

● Die Frankfurter Allgemeine Zeitung sieht die erst 2014 gegründete Partei "To Potami" als idealen Partner für einen Regierungschef, der "tatsächlich den Bruch mit der alten Zeit will." Bei der Anel ("Unabhängige Griechen") hingegen handle es sich um eine "neue Altpartei", "eine Versammlung ausrangierter Hinterbänkler aus den alten Regierungsparteien Nea Dimokratia und Pasok".

● "Entscheidend wird sein, ob das politische Klima freundlich und stabil genug ist, um mehr Auslandsinvestitionen als in der Vergangenheit anzuziehen", äußert man sich am Dienstag in der Neuen Zürcher Zeitung zu Griechenlands bevorstehender Reformzeit.

● Die International New York Times kritisiert jedoch Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Troika: "Griechenland braucht Raum zum Atmen, nicht nur, damit Tsipras eine Chance hat, Griechenland umzukrempeln, sondern auch um des restlichen Europas willen. (...) Es ist notwendig, dass Merkel und die Troika eine ähnliche Bereitschaft an den Tag legen, Größe und Gegebenheiten von Griechenlands Schuldenlast zu erleichtern."

● Die französische Tageszeitung Le Monde kritisiert hingegen die neue Regierung in Griechenland, sie sei "vollkommen gegen die wirtschaftliche Erholung des Landes ausgerichtet." (Valentina Stanger, derStandard.at, 28.1.2015)