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Das Duell zwischen Diego Costa und Martin Skrtel sorgte für mehrere kritische Momente.

Foto: Reuters

Knapp, temporeich und kontrovers ging eine Woche nach dem hochklassigen Hinspiel des League Cup-Semifinales zwischen Rekordsieger Liverpool und Chelsea auch der Retourmatch an der Stamford Bridge über die Bühne. Die Blues setzten sich vor heimischem Publikum schlussendlich nach 120 Minuten mit 1:0 durch. Den entscheidenden Treffer köpfelte Branislav Ivanovic in der 4. Minute der Verlängerung über die Linie.

Das seit einigen Jahren nicht besonders freundschaftliche Duell zwischen den Londonern und Liverpool hatte auch am Dienstag viele hitzig Momente vorzuweisen. Chelsea beklagte sich schon nach 22 Minuten über den zweiten nicht gegebenen Elfmeter. Erst wurde Lucas Leiva im Strafraum aus kurzer Distanz an der Hand getroffen (6.), dann stieg Martin Skrtel auf einen Fuß von Diego Costa (22.). Referee Michael Oliver zeigte sich beide Male unbeeindruckt.

Umstrittener Costa

Costa hätte zu diesem Zeitpunkt auch bereits nicht mehr auf dem Platz stehen müssen. Er stieg in der 12. Minute Emre Can erstmals auf den Knöchel. In der 56. Minute gelang ihm ein zweiter gleichgearteter Unfall gegen Skrtel. Der aus Brasilien stammende spanische Nationalspieler legte sich in der Verlängerung zudem mit Liverpool-Kapitän Steven Gerrard an, nachdem er diesen zu Boden wrestelte. Dafür sahen schließlich beide die Gelbe Karte.

Jose Mourinho empfand die Entscheidungen als gerecht, weil er die Vorfälle als jeweils unabsichtlich bezeichnete. Er kritisierte das englische TV für eine "Kampagne". Sky hatte die Zusammenfassung der Szenen des Stürmers mit "Costas Verbrechen" betitelt. Mourinho reklamierte seinerseits das Ausbleiben Gelb-Roter Karten gegen Lucas und Jordan Henderson.

Sein früherer Assistent und nunmehriger LFC-Coach Brendan Rodgers hatte vor allem im Bezug auf Costa das Gegenteil wahrgenommen: "So etwas hätte er nicht nötig. Er ist ein Spitzenspieler aber leider clever genug, dass die Schiedsrichter sowas nicht sehen". Gerade weil die Referees beide Szenen nicht gesehen haben dürften, besteht die Möglichkeit einer nachträglichen Sperre durch den Verband. Costa könnte so das Liga-Spitzenduell mit Manchester City am Wochenende verpassen.

Nerven aufreibendes Spiel

Fußball wurde auch gespielt - sogar guter. Chancen gab es auf beiden Seiten, insgesamt 36 recht gleichmäßig verteilte Torschüsse bekam das Publikum zu sehen. Liverpool hätte eigentlich in Führung gehen müssen, aber wie schon an der Anfield Road zeigte sich Thibaut Courtois auch im Rückspiel in glänzender Form. Er rettete unter anderem im Einzelduell gegen Alberto Moreno, Raheem Sterling und Philippe Coutinho,

Ähnliches galt für seine zuletzt vielgescholtene belgische Numemr 2 Simon Mignolet auf der anderen Seite, der vor allem bei einem Tackle gegen Costa Präzisionsarbeit leistete. Beim Tor nach einem Freistoß war der Reds-Schlussmann chancenlos. Das wäre wohl fünf Minuten später auch Courtois gewesen, doch Henderson verpasste mit einem freien Kopfball das Tor.

Londoner Derby im Finale

Das Finale steigt am 1. März in Wembley und ist passenderweise auch ein Londoner Derby. Im zweiten Semifinale trennte sich nämlich Tottenham nach dem 1:0 im Hinspiel auswärts beim starken Drittligisten Sheffield United mit 2:2. Beide Tottenham-Tore erzielte Christian Eriksen. (tsc, derStandard.at, 28.1.2015)