Die Idee ist nicht neu, aber ausbaufähig. Österreichs Skiverbandspräsident Peter Schröcksnadel will endlich seinen Traum erfüllt sehen: einen Parallelslalom in Wien, den Hügel vor der Gloriette hinunter. Nun hat er in Umweltminister Andrä Rupprechter einen gut mit Dem-ganz-Oben verbundenen Unterstützer gefunden, also kann eigentlich nicht mehr viel schiefgehen.

Geplaudert darüber haben der ÖSV-Chef und der Minister jüngst in Kitzbühel - und wetten, dass das nächste Hahnenkammrennen promimäßig schon vom Gloriette-Hangerlrennen ausgestochen wird?

Doch Schönbrunn wird erst der Anfang der Erfüllung der weißen Träume sein - oder eigentlich die würdige Fortsetzung, wurde doch schon 1927 auf dem Wiener Nordwestbahnhofgelände die erste Skihalle der Welt eröffnet. Mit Pisten, Sprungschanze (20 Meter) und Rodelbahn. Und Weltcuprennen auf der Hohen Wand hatten wir ja auch schon.

Die Liste der Wiener Wintersportstätten ließe sich jedenfalls locker fortschreiben. Ob Abfahren auf der Rampe des Parlaments (da haben es die Minister auch nicht so weit wie nach Kitzbühel), Eisschnelllaufen über den gefrorenen Ring oder Rennrodeln mit Start vor der Kirche am Steinhof: Ließe sich alles auch ganz exzellent touristisch nützen.

Und wenn es dann auch noch gelingt, den Opernball und Lugner einzubauen, dann ist er perfekt: der Wiener Skizirkus. (Renate Graber, DER STANDARD, 28.1.2015)