das ehemalige Philips-Bürogebäude in Wien soll in ein multifunktionales Immobilienprojekt mit einer Nutzfläche von 11.500 m² verwandelt werden.

Foto: 6b47

Fünf Jahre nach der Gründung kann der Investmentclub 6B47 von Rekorden sprechen. Das Team aus Projektentwicklern kauft, entwickelt und verkauft Immobilien, mit einer beträchtlichen Rendite (10-15 Prozent) für Investoren. Im Laufe der Zeit hat das Unternehmen von seinem ursprünglichen Standort in Wien auch in andere Länder wie Deutschland und Polen expandiert.

Aktuell hat man laut Vorstandschef Peter Ulm 25 Projekte am Laufen, davon 22 im Segment Wohnbau mit insgesamt 2.360 Wohnungen. Ulm betonte, dass es dem Unternehmen um wirtschaftlichen Wohnbau gehe, da die Leute nur ein begrenztes Budget hätten. Im Immobilienmarkt sieht er keine Verlangsamung oder Blase, eher sei der Finanzmarkt unberechenbar. Das Hauptziel sei jedoch, mit eigener Kapitalkraft stetig zu wachsen.

Wohnen in der Bürostadt

Viele neue Projekte sind für 2015 geplant, eines davon ist das Green Gate in Frankfurt/Main. Das 50.000 m² große Areal (Bruttogeschoßfläche) liegt im Stadtteil Niederrad. Die einstige Bürostadt wandle sich zu einem belebten Stadtteil, sagte Ulm.

Green Gate soll, wie der Name schon sagt, viel Grünfläche besitzen und wird aus mehreren Gebäuden bestehen, in denen rund 500 Wohnungen geplant sind. Das Projekt, welches ab dem Jahr 2016 errichtet werden soll, wird außerdem noch von der "Standort-Initiative Neues Niederrad" (Sinn) unterstützt.

Wohnen am Bahnhof

In Wien soll das ehemalige Philips-Bürogebäude in der Triesterstraße in ein multifunktionales Immobilienprojekt (mit dem neuen Namen "Philipp's") mit einer Nutzfläche von 11.500 m² verwandelt werden. Projektpartner ist die Sans-Souci-Gruppe, mit der man schon beim Beatrixbad zusammenarbeitet. Das 30 Millionen Euro schwere Projekt soll 2016 fertiggestellt werden.

Ein Objekt in der Nordbergstraße 15 in Wien-Alsergrund mit 20.000 m² Fläche muss erst saniert werden, bevor es einem Kunden angeboten werden kann. Seit Jahren gibt es das Gerücht, dass der benachbarte Franz-Josefs-Bahnhof abgerissen und der Kopfbahnhof in Richtung Heiligenstadt verlegt werden soll. Doch Ulm geht davon aus, dass der Bahnhof bleibt.

Gefördertes Wohnen in Graz

In Graz stellt 6B47 demnächst den Alpha Tower fertig. Das ehemalige Studentenwohnheim wird für 16,9 Mio Euro in ein hochwertiges Wohngebäude mit 77 geförderten Wohneinheiten und ca. 5. 400 m² Nutzfläche umgebaut. Trotz der 15 Jahre lang gedeckelten Mieten soll auch dieses Projekt laut Ulm schon bald Investoren zum Kauf angeboten werden.

Diese und mehrere andere laut Ulm bereits teilweise abgeschlossene Transaktionen sollen dazu beitragen, dass 6B47 im Jahr 2015 den Rekordwert von 250 Millionen Euro an Verkaufserlösen erzielen will. 2013 waren es noch 140 Millionen Euro. Etwa diese Größenordnung - rund 150 Millionen Euro - nannte Ulm in einer Pressekonferenz am Dienstag "langfristig vernünftig".

"Real Estate Club"

An Projekten des "Real Estate Club", wie er sich neuerdings nennt, sind jeweils bis zu 15 Investoren beteiligt, hier wird laut Co-Vorstand Sebastian Nitsch nach dem "First Come, First Serve"-Prinzip vorgegangen. Ohnehin können sich Investoren erst ab einer Summe von 250.000 Euro an einem Projekt beteiligen. Hierbei kommen 25 Prozent jeder Investition von 6B47 und 75 Prozent von den Investoren. Aktuell umfasst der Real Estate Club 147 Mitglieder, von denen 80 auch tatsächlich mit insgesamt 81,5 Millionen Euro derzeit investiert seien.

Gang nach Polen

Neuerdings setzt man auch auf den polnischen Markt. Im Mai soll mit dem Bau der ersten Wohn-Immobilie in Wilanow, südöstlich von Warschau, begonnen werden. Die polnische Hauptstadt wird neben Wien und Düsseldorf zum dritten Standort des internationalen Unternehmens. Wie in Düsseldorf mit der dortigen PDI-Gruppe setzt man auch in Warschau auf einen lokalen Partner. (Johannes Pscheidl, derStandard.at, 27.1.2015)