Wien - Der VIG-Versicherungskonzern hat voriges Jahr 9,374 Mrd. Euro an verrechneten Prämien eingenommen, um 0,1 Prozent weniger als 2013 (9,387 Mrd. Euro). Bereinigt um Sondereffekte entspreche das einem organischen Wachstum von 2,6 Prozent, teilte die Vienna Insurance Group am Dienstag mit.

Nach Regionen blieben die verrechneten Einnahmen in Österreich mit 4,072 (4,068) Mrd. Euro etwa gleich hoch (+0,1 Prozent), im größten Auslandsmarkt Tschechien gingen sie um 2,5 Prozent auf 1,872 (1,919) Mrd. Euro zurück. In Polen sanken sie um 5,2 Prozent auf 1,090 (1,150) Mrd. Euro, in der Slowakei um 1,9 Prozent auf 735 (750) Mio. Euro und in Rumänien um 4,9 Prozent auf 356 (374) Mio. Euro. In den "übrigen Märkten" stiegen sie um 10 Prozent auf 1,186 (1,079) Mrd. Euro.

Rückgang im Italiengeschäft

Mit den 9,374 Mrd. Euro verrechneter unkonsolidierter Prämie habe der Konzern trotz negativer Wechselkurseffekte das Niveau des Vorjahres erreichen können, so die VIG. In Österreich habe das überdurchschnittliche Wachstum der Wiener Städtischen Versicherung die Rückgänge im Italiengeschäft kompensieren können. In Tschechien und der Slowakei sei man in Schaden/Unfall in lokaler Währung um je rund 3 Prozent gewachsen (in Euro ergab sich ein Minus von 3,1 Prozent bzw. ein Plus von 2,5 Prozent).

In Rumänien hätten die gesetzten Maßnahmen in einem weiterhin schwierigen Marktumfeld erste positive Wirkung gezeigt, so der Versicherungskonzern. Schaden/Unfall habe dort - erstmals seit Jahren - einen leichten Anstieg in Lokalwährung von 0,3 Prozent ausgewiesen. In der Ukraine hätten die vier Konzerngesellschaften der VIG auf lokaler Basis ein deutliches Wachstum von zusammen 15,9 Prozent erreicht.

Ukraine wächst trotz Krise

Die Vienna Insurance Group (VIG) forciert nach Angaben ihres Generaldirektors Peter Hagen das Nicht-Kfz-Sachgeschäft, um eine bessere Diversifikation zu erreichen. In der Ukraine wächst das Geschäftsvolumen trotz der Krise im Land, und in Rumänien wurde mit dem ersten leichten Plus in Schaden/Unfall seit Jahren eine Trendwende geschafft, sagte Hagen am Dienstag.

Insbesondere im Bereich Haushalt/Eigenheim sowie im Firmensektor samt KMU wende man sich sehr dem Sachgeschäft zu. Trotz Wirtschaftskrise sei die VIG in der Sachversicherung binnen fünf Jahren (von 2009 bis 2014) um 25 Prozent von 2,13 auf 2,67 Mrd. Euro gewachsen.

Umgekehrt bremse man regional in den Kfz-Sparten - dort, wo dieses Geschäft gerade schwieriger sei. Das sei jedoch eine sehr selektive Vorgangsweise, abhängig von der jeweiligen Marktsituation, "denn wir wollen nicht bewusst in Verluste laufen". Auch hier sei "eine gute Balance zwischen Wachstum und Ertrag wichtig", so Hagen.

Mit der Marktsituation in der Ukraine ist der VIG-Chef nicht unzufrieden. Trotz politischer Unsicherheit und militärischer Auseinandersetzungen hätten die vier Konzerngesellschaften voriges Jahr in Lokalwährung um 15,9 Prozent mehr eingenommen - in Euro gerechnet freilich ein Rückgang um zirka 21 Prozent auf etwa 64 Mio. Euro. Trotz des vergleichsweise geringen Volumens sei man in der Ukraine in Nicht-Leben Marktführer. In Griwna gerechnet wuchs man in der Kfz-Haftpflicht um 26,5 Prozent und in den Sachsparten um 19,3 Prozent. Gerade in Krisenzeiten würden die Kunden auf die finanzielle Solidität der VIG-Töchter vertrauen, so Hagen: "Die Bevölkerung flüchtet in Richtung 'sicherer Versicherer', das kommt uns zugute." (APA, 27.1.2014)