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Ditech liegt hinter ihm: Nun will Damian Izdebski im Bereich Netzwerkausstattung durchstarten.

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Ditech-Gründer Damian Izdebski hat ein neues Projekt gestartet: Mit der Firma Techbold will der Unternehmer im Bereich Netzwerkausrüstung durchstarten. "Ja, ich bleibe der IT-Branche treu", bestätigt Izdebski im Gespräch mit derStandard.at. Vor über 15 Jahren hatte Izdebski als 23-jähriger den Computerhändler Ditech gegründet, der zu seiner Blütezeit über 300 Mitarbeiter in 22 Filialen beschäftigte. Vergangenen April war Ditech offiziell in Konkurs gegangen, im Juni übernahm dann Konkurrent E-Tec dessen Markenrechte und Konkursmasse.

Techbold

Izdebski hatte sich daraufhin weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und unter anderem eine Reise ins Silicon Valley unternommen. Die dortige Kultur des "Scheiterndürfens" hat Izdebski nun offenbar auch zum Einstieg in ein neues Unternehmen inspiriert. Mitte Jänner hat er laut Firmenbuch alle Anteile an der Techbold Technology Consulting übernommen, als Geschäftsführer fungiert der Wiener Wirtschaftstreuhänder Harald Czajka.

Netzwerk-Spezialist

Techbold bietet die "Installation von Netzwerken", "Planung und Installation von WLANS" sowie Lösungen im Bereich "VoIP-Telefonie" an. Mittlerweile wurden bereits über 121 Projekte bei 50 "zufriedenen Kunden" erfolgreich durchgeführt. Als Referenzen werden etwa der Fernsehsender ATV und Fitnessclub John Harris Fitness angegeben.

Ditech-Konkurs

Laut "Firmencompass" wurde das neue Unternehmen nur ein Monat nach der Pleite von Ditech gegründet, für die GmbH wurden 35.000 Euro eingezahlt. Wie hoch die Quote für die Gläubiger von Ditech ist, ist bis dato nicht bekannt. Medienberichten zufolge droht nahezu ein Totalausfall. Die Forderungen der 522 Gläubiger lagen zuletzt bei 36,9 Millionen Euro. "Nach wie vor sind die Quotenaussichten der Gläubiger als desaströs zu qualifizieren", so der Kreditschutzverband KSV kurz vor der Gründung von Techbold.

Der Masseverwalter hat angezeigt, dass die Insolvenzmasse nicht ausreicht, um die Masseforderungen zu erfüllen (Masseunzulänglichkeit)", hieß es in einer Bekanntmachung des Insolvenzverwalters in der Ediktedatei vom 5. Mai 2014.

Details sollen folgen

Auf Anfrage des STANDARD will Izdebski noch nichts über sein neues Unternehmen verraten. "Wir sind noch am Rechnen und Planen." In wenigen Wochen soll es aber neue Details zu Techbold geben. Der Unternehmer gibt sich dabei kampfeslustig: "Wer den Kopf in den Sand steckt, kann nur ersticken", so Izdebski. Gerüchtweise soll er für sein neues Projekt ehemalige Ditech-Mitarbeiter anwerben. Das berichten Nutzer auf Facebook und geizhals.at.

1999 Ditech gegründet

Izdebskis Ehefrau Aleksandra, die ebenso entscheidend am Aufbau von Ditech beteiligt war, scheint offiziell nicht am neuen Projekt beteiligt zu sein. Sie ist seit vergangenem Juni beim Glücksspielkonzern Novomatic tätig. Mittlerweile leitet sie die dortige Marketingabteilung. Die beiden Eheleute hatten 1999 einen kleines Computergeschäft im 20. Wiener Gemeindebezirk gegründet, 13 Jahre später feierte Ditech mit 120 Millionen Euro einen Umsatzrekord. (fsc, APA, 26.1.2015)