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Nicolas Maduro in seiner Rede zur Lage der Nation: "Kreuzigt mich, tötet mich, wenn ihr wollt, aber die zeit ist gekommen, es zu tun, in diesem Jahr"

Foto: AP/Ariana Cubillos

Caracas - Venezuelas Präsident Nicolas Maduro hat angesichts der stark gefallenen Ölpreise eingeräumt, dass sein Land ernsten wirtschaftlichen Probleme gegenübersteht. In einer Rede im Parlament brachte der linksgerichtete Staatschef am Mittwochabend (Ortszeit) daher unter anderem eine Erhöhung der Benzinpreise ins Spiel.

"Der Preis deckt nicht einmal ein Minimum der Kosten. Das alles ist eine Verzerrung", sagte Maduro. Der Treibstoff in dem ölreichen Land gilt als der billigste der Welt, Autofahrer können für weniger als einen Dollar (0,86 Euro) den Tank füllen. Benzin wird seit vielen Jahren subventioniert, der Staat gibt dafür jährlich mehr als 10 Milliarden Dollar aus.

"Es darf keine übereilten Entscheidungen geben, die der Stabilität des Landes schaden könnten", mahnte Maduro jedoch. Die Benzinpreise sind in Venezuela ein Tabuthema. 1989 hatte eine Erhöhung zu schweren sozialen Unruhen geführt. Seitdem wird der Preis über Subventionen niedrig gehalten. Maduro verwies darauf, dass die Zeiten, in denen ein Barrel Öl (159 Liter) um die 100 Dollar kostete, vorerst nicht zurückkehren würden. Derzeit kostet venezolanisches Öl weniger als 40 Dollar je Barrel. Das Land erzielt mehr als 90 Prozent seiner Deviseneinnahmen aus den Ölexporten.

Den Verfall der Preise schrieb Maduro erneut einer geopolitischen Strategie der USA zu. Die Vereinigten Staaten hätten den Markt mit Öl aus der Fracking-Produktion überschwemmt. Diese Methode sei "schädlich und zerstörerisch". (APA, 23.1.2015)