Dresden - Die islamkritische Pegida-Bewegung weicht von ihrem Konzept der Montagsdemonstrationen ab: Pegida zieht eine ursprünglich für Montag geplante Demonstration in Dresden auf Sonntag vor. Als Gründe nennt die Gruppe angesichts geplanter Gegenproteste mögliche Ausschreitungen - und ein Konzert mit Herbert Grönemeyer.

Pegida hatte zunächst für Montag unter dem Slogan "Jetzt erst recht" zu seiner 13. Kundgebung in der sächsischen Landeshauptstadt aufgerufen. Nachdem sich die Islamkritiker bisher stets zu Montagsdemonstrationen getroffen hatten, musste am vergangenen Montag die Kundgebung wegen Morddrohungen gegen den inzwischen zurückgetretenen Pegida-Gründer Lutz Bachmann abgesagt werden.

Aus Protest gegen Pegida soll es am Montag in der Dresdner Innenstadt auch ein großes Bürgerfest für Weltoffenheit geben. Dresden dürfe nicht der Intoleranz und Stimmungsmache überlassen werden, heißt es in einem Aufruf. Zahlreiche Musiker haben ihr Kommen zugesagt, darunter Herbert Grönemeyer.

Pegida begründete das Vorziehen der Demonstration nun mit den Gegenprotesten und der Sorge um "Frieden und Sicherheit" in Dresden. "Wir wollen keinesfalls, dass es zu Ausschreitungen kommt", da sich eine "Großzahl linker Chaoten und Gewalttäter" für Montag angekündigt habe, erklärte die Gruppe auf ihrer Facebook-Seite.

Eine Sprecherin der Stadt Dresden bestätigte auf AFP-Anfrage, dass von Pegida eine Anmeldung für eine Veranstaltung mit 25.000 Teilnehmern am Sonntagnachmittag vorliegt. Die Anmeldung für Montag zog das Bündnis demnach zurück. (APA, 23.1.2015)