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Tante Käthe spricht es aus.

Foto: APA/GAMBARINI

Köln - Rudi Völler, Sportchef vom deutschen Bundesligisten Bayer Leverkusen, prophezeit eine dauerhafte Vormachtstellung von Bayern München im deutschen Fußball. "Die Lücke zu Bayern ist nicht mehr zu schließen", sagte der ehemalige deutsche Nationalteamspieler im Interview in der Donnerstag-Ausgabe des deutschen Fußballmagazins "kicker". Der Abstand zum Rest der Liga sei inzwischen so groß, "so gut scouten kannst du gar nicht, dass du denen einigermaßen das Wasser reichen kannst. Da liegen einfach Welten dazwischen."

Als Bayer Leverkusen vor mehr als zehn Jahren versucht habe, "mit den Bayern mitzuhalten, sind wir an unsere natürlichen Grenzen gestoßen", erklärte Völler, "da mussten wir abspecken".

"Nicht gut auf Dauer"

Jörg Schmadtke, Geschäftsführer Sport des 1. FC Köln, fände es "für den deutschen Fußball zwar insgesamt positiv", wenn ein so starker FC Bayern ein paar Mal die Champions League gewinnen würde, sagte er im kicker, aber: "Für die Liga wäre es trotzdem auf Dauer nicht gut, wenn wir nur um die Plätze 2 bis 18 spielen."

Man sollte schon im Sommer noch davon ausgehen können, dass auch Klubs wie Dortmund, Leverkusen oder Schalke eine Chance auf den Titel haben. Wenn das nicht gegeben sei, würde es irgendwann schwierig, ergänzte Schmadtke.

Der ehemalige Bundesliga-Torhüter sieht die Liga ohnehin inzwischen als "Vier-Klassen-Gesellschaft". Denn "die Schere geht immer weiter auseinander. Wir reden zwar immer von einer Zwei-Klassen-Gesellschaft, dabei ist es mittlerweile eine Vier-Klassen-Gesellschaft. Die wirtschaftlichen Unterschiede sind zwischen den verschiedenen Klassen immens. Das war vor 15, 20 Jahren noch anders. (sid/red, 22.1.2015)