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Kommt ein Jansrud geflogen, der namens Kjetil aus Norwegen, muss das nicht notwendigerweise an der Schwierigkeit der Streif liegen.

Foto: APA/EPA/Techt

Kitzbühel – Die schlechte Nachricht vorweg. Just zum Jubiläum müssen die Kitzbüheler auf Stammgast Arnold Schwarzenegger verzichten. Der ehemalige Gouverneur von Kalifornien lässt zum Beispiel die Weißwurstparty aus. "I'll be back" heißt's möglicherweise nächstes Jahr.

Die wirklich gute Nachricht. Ab heute steigt das Rahmen- also Rennprogramm. Einem Super-G mit Start auf der Streifalm, der auch für sich selbst gilt (11.30), folgt ein Slalomdurchgang (16.45, jeweils live derStandard.at/Sport und ORF 1) zur Abrundung einer Alpinen Kombination, vormals Superkombi. Mit dabei ist auch Marcel Hirscher.

Im Vergleich zu Seinerzeit ist die heutige Kombi ein Klacks. In den 1930er-Jahren gab es in Kitzbühel Dreier- und Viererkombinationen. Neben Abfahrt und Slalom zählte auch ein Sprunglauf auf der Grub-Schanze und zuweilen ein Langlauf zum Bewerb.

In der Gegenwart gehen die Sprünge der Abfahrt ähnlich weit wie jene auf der Schanze am Schattberg, auf der Gregor Schlierenzauer mit 51,5 Metern den Rekord hält. Im Super-G spielen die Sprünge kaum eine Rolle und also auch nicht in Matthias Mayers Plan A für das Auftaktrennen: "Alles gut erwischen, möglichst schnell runter kommen und aufs Stockerl fahren", lautet der. Und Plan B? "Den überlege ich mir unterwegs, falls ich einen Fehler mache." Österreichs Abfahrtsolympiasieger hat schon eine silberne Gams zu Hause. Im Jänner 2013 holte er just in Kitzbühel als Zweiter im Super-G seine erste Podestplatzierung.

Noch weiter oben stand der Schweizer Didier Defago 2014, als er vor Bode Miller und Max Franz gewann. Allerdings hatte man vor einem Jahr wegen Schneemangels auf Hausberg und Traverse verzichten müssen. Franz zählt heuer nicht zu den Favoriten. "Ein bisschen was fehlt noch", sagt der Kärntner. Defago, der in dieser Saison seine Abschiedstournee im Weltcup gibt, fehlt weniger. Der Sieger der Abfahrt 2009 fühlt sich jedenfalls auf der Streif pudelwohl. "Ich liebe diese Strecke", sagt der 37-Jährige, der 2003 Dritter der Kombination war.

Reichelts Herausforderung

An einen dritten Sieg in Kitzbühel will Defago nicht denken: "Favoriten sind andere". So zum Beispiel Hannes Reichelt. "Je mehr ich gewinne, umso einfacher wird es", sagte der Wengen-Triumphator. "Wenn du weißt, dass du schnell bist, wirst du lockerer". In jedem Fall sei der Super-G "eine ziemliche Herausforderung".

Nachdem das Abfahrtstraining am Mittwoch wegen zuletzt "sehr knackigen Programms" gestrichen worden war, ging am Donnerstag bei Sonnenschein und guten Pistenbedingungen das Abschlusstraining für die Abfahrt am Samstag (11.45) über die Bühne. Es wurde kaum taktiert. Die wegen weiter Sätze nach dem ersten Testlauf kritisierte Mausefalle war entschärft. Schnellster war trotz eines Schnitzers in der Traverse einmal mehr Kjetil Jansrud. Der Norweger konnte gerade noch korrigieren, als er bei mehr als 135 Sachen mit nur einem Ski landete. "Zum Glück ist alles gut gegangen", sagte der Topfavorit.

Hinter dem Norweger reihte sich Christof Innerhofer (0,20 Sekunden) als Zweiter ein. Der Italiener war am Dienstag von der Streif abgeworfen worden und daher mit Schleudertrauma und unter Schmerzstillern unterwegs. Dritte waren ex aequo Mayer und Defago. Wie Jansrud hatte auch Titelverteidiger Reichelt eine Schrecksekunde zu überstehen, als er vor dem Steilhang mit dem Innenski daherkam und nur mit Mühe einen Sturz vermied. Er schwang als Siebenter ab. "Mir ist das Herzerl stehengeblieben", sagte der 34-jährige Salzburger.

Flotter Kameramann

Als Sechstschnellster überraschend stark präsentierte sich Bode Miller, dem bislang in Kitzbühel erst zwei Kombinationserfolge (2004 und 2008 jeweils vor Benjamin Raich) gelungen sind. Am Samstag wollte der 37-Jährige nur als Kameramann für den US-Sender NBC Sports über die Streif gegen, "aber nach dieser Zeit wird es jetzt sicher Diskussionen geben". Zuvor hatte US-Cheftrainer Sasha Rearick ja erklärt, dass "Bode noch nicht rennbereit" sei. (Thomas Hirner, DER STANDARD, 23.1.2015)

Ergebnisse des 2. und letzten Trainings:

1. Kjetil Jansrud (NOR) 1:54,71 Min.
2. Christof Innerhofer (ITA) +0,20 Sek.
3. Matthias Mayer (AUT)
3. Didier Defago (SUI) je 0,47
5. Guillermo Fayed (FRA) 0,53
6. Bode Miller (USA) 0,67
7. Hannes Reichelt (AUT) 0,85
8. Dominik Paris (ITA) 1,07
9. Travis Ganong (USA) 1,08
10. Georg Streitberger (AUT) 1,23
11. Max Franz (AUT) 1,26
12. Steven Nyman (USA) 1,33

Weiter:
29. Vincent Kriechmayr (AUT) 2,56
31. Otmar Striedinger (AUT) 2,63
33. Klaus Kröll (AUT) 2,73
36. Romed Baumann (AUT) 3,19
39. Patrick Schweiger (AUT) 3,33