Moskau - Russland ordnet seine Raumfahrtbranche neu und führt dafür zwei bisher eigenständige Unternehmen zu einem großen Staatsbetrieb zusammen. Die Fusion von Roskosmos und der Vereinten Raketen- und Raumfahrtkorporation (ORKK) werde die Kräfte bündeln, sagte Regierungschef Dmitri Medwedew bei einem Treffen mit Präsident Wladimir Putin in Moskau.

Zum neuen starken Mann der Branche ernannte Medwedew den bisherigen ORKK-Chef Igor Komarow. Der langjährige Roskosmos-Vorsitzende Oleg Ostapenko rückt dagegen ins zweite Glied. "Die Fusion scheint vernünftig. Wissenschaft und Produktion werden so verbunden", sagte Putin der Agentur Interfax zufolge. Die Umbildung kommt in einer Phase der Neuorientierung der traditionsreichen russischen Raumfahrt. Moskau hatte zuletzt ein Ende der Zusammenarbeit bei der Internationalen Raumstation ISS für 2020 und den Bau einer eigenen Forschungsstation im Erdorbit angekündigt.

Russische Fachleute begrüßten die geplante Fusion. Bei der Raumfahrt könnten durch die Bündelung der Kräfte künftig Rückschläge wie in den vergangenen Jahren vermieden werden, meinte der Experte Igor Korotschenko in Moskau. Russland hatte - neben zahlreichen gelungenen Starts - zuletzt durch technische Probleme auch mehrere Raketen und Satelliten verloren. (APA/red, derStandard.at, 21. 1. 2015)