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Wer sein Gehaltskonto überzieht, für den wird's teuer, kritisiert die Arbeiterkammer.

Foto: apa/Barbara Gindl

Wien - Wer auf seinem Gehaltskonto ins Minus rutscht, muss je nach Bank mit Überziehungszinsen zwischen 4,60 und 13,50 Prozent (im Jahr) rechnen. Hat jemand hingegen einen Polster auf seinem Konto, sind die Guthaben-Zinsen dafür faktisch null, kritisiert die Arbeiterkammer (AK). Derzeit liegen sie bei null bis 0,3 Prozent, ergab eine AK-Erhebung bei 19 Filial- und Online-Banken in Wien.

"Die Zinsen für Guthaben sind mickrig, jene für Überziehungen viel zu hoch angesichts des Rekordtiefs beim Leitzins im Euroraum", so die AK am Mittwoch in einer Aussendung. Sie fordert daher erneut eine Schranke für Überziehungszinsen. Derzeit liegt der Leitzins bei einem Rekordtief von 0,05 Prozent.

Gebühren

Wer nicht nur innerhalb des vereinbarten Rahmens ins Minus rutscht, sondern darüber hinaus, muss zusätzlich mit fünf Prozent Strafzinsen rechnen. Die AK rät daher Personen, die länger im Minus sind, auf einen Privatkredit umzuschulden. Das könne billiger kommen, wenngleich neben den Zinsen noch Zusatzkosten wie Bearbeitungs- und Kontoführungsgebühren anfallen können.

Laut AK-Berechnung kostet ein Gehaltskonto im Jahr bis zu 293,30 Euro (BTV-Gehaltskonto bei der Bank für Tirol und Vorarlberg). Die teuren Kontopakete enthalten im Schnitt aber mehr Leistungen als kostengünstige Girokonten, räumte AK-Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic ein. Im Schnitt kostet ein Gehaltskonto für Normalnutzer 88 Euro.

Die Bankkonten-Richtlinie der EU verlangt zum besseren Vergleich, dass Preise und Begriffe rund um das Girokonto künftig transparenter werden. Viele der in den Preisblättern der Banken verwendeten Begriffe für Kontodienstleistungen seien unklar und teilweise sehr unterschiedlich formuliert, kritisiert die AK. (APA, 21.1.2015)