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Felix Neureuther nutzt den Ausfall von Marcel Hirscher voll und übernimmt die Slalom-Weltcupführung

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Wengen - Einmal musste es ja passieren. Marcel Hirscher hat oft genug die Kohlen aus dem Feuer geholt. In Wengen fädelte der Salzburger im ersten Slalom-Durchgang ein. Abgesehen vom Super-G in Beaver Creek war es der erste Ausfall des 25-Jährigen in diesem Winter. Frust schob Hirscher deshalb aber nicht.

"Lieber schnell sein und ausscheiden, als Siebenter zu sein mit einem riesengroßen Fragezeichen." Schnell war Hirscher, der mit Startnummer zwei ins Rennen gegangen war, zweifellos. Mehr als eine Sekunde hatte er dem vor ihm gestarteten Italiener Patrick Thaler bei der zweiten Zwischenzeit abgenommen. Die Verhältnisse waren nicht einfach. Über Nacht und auch noch während des Rennens schneite es. Hirscher: "Es war nicht leicht, die Piste ist gebrochen. Aber das soll keine Ausrede sein."

Felix Neureuther brauchte auch keine Ausreden, er entschied den Wengener Slalom wie schon vor zwei Jahren für sich. "Hier das zweite Mal zu gewinnen, ist sehr speziell." Nach dem ersten Durchgang hatte der Deutsche als Fünfter noch 0,55 Sekunden Rückstand auf den führenden Mattias Hargin gehabt. Der Schwede fiel am Ende auf Rang sechs zurück.

Adelboden-Sieger Stefano Gross (Italien/+0,20 Sekunden) und der norwegische Levi-Sieger Henrik Kristoffersen (+0,44) belegten die Plätze hinter Neureuther. Der 30-Jährige nahm mit seinem elften Sieg im Weltcup, dem zweiten in diesem Winter, Hirscher wieder die Führung im Slalom-Weltcup ab. Neureuther: "Auf diese Wertung schaue ich jetzt noch nicht."

ÖSV abgeschlagen

Als bester Österreicher belegte Reinfried Herbst Rang 13, Benjamin Raich wurde 15. Michael Matt schaffte es als 16. erstmals in die Weltcuppunkte. Der 21-Jährige verbesserte sich mit Laufbestzeit im Finale noch vom 28. Platz. Er ließ damit auch seinen berühmteren Bruder Mario hinter sich. Der Olympiasieger schaffte es im sechsten Saisonslalom aber immerhin erstmals ins Ziel, wurde 19. "Das gibt ein bisschen Sicherheit."

Noch zwei Slaloms (Kitzbühel und Schladming) stehen vor der WM auf dem Programm. Am Sonntag geht in Wengen noch die klassische Lauberhorn-Abfahrt über die Bühne. Wegen der schlechten Wettervorhersage für Samstag war sie auf Sonntag verschoben worden. Sonnenschein wurde vorhergesagt. (Birgit Riezinger aus Wengen, derStandard.at, 17.1.2015)