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Foto: APA/Patrick Pleul

Wien/Berlin - Österreichs Agrarexporte stiegen 2014 trotz des russischen Importstopps aus der EU. Die Exporte haben laut Hochrechnung der AMA-Marketing um 2,2 Prozent auf 9,7 Mrd. Euro zugenommen. In Russland ist ein Rückgang von rund 15 Prozent zu erwarten. Deutschland ist und bleibt mit einem Anteil von rund einem Drittel (3,4 Mrd. Euro) der wichtigste Handelspartner, gefolgt von Italien mit 1,3 Mrd. Euro.

Den Lebensmittelexporten standen Importe von 10,7 Mrd. Euro (plus 2,5 Prozent) gegenüber. Mengenmäßig haben die Exporte um 3,8 Prozent auf 8,7 Mio. Tonnen zugelegt, während es beim Import mit plus 5,9 Prozent auf 9,1 Mio. Tonnen einen deutlich stärkeren Zuwachs gab.

Unter dem russischen Importstopp hätten besonders die Milchwirtschaft und die Exporte von Schweine- und Rindfleisch gelitten, wo es Rückgänge zwischen 50 bis zu 90 Prozent gab, zog die AMA-Marketing im Zuge der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin die Bilanz für das vergangene Jahr.

Mehr Export in die USA

Im Gegensatz zur negativen Bilanz mit Russland habe sich der Export in die USA mit einer Steigerung von 4,5 Prozent gut entwickelt. Vor allem nicht-alkoholische Getränke und österreichischer Käse werde bei den Amerikanern zunehmend beliebter. Auch die Exporte mit dem wichtigsten Handelspartner Deutschland konnten wertmäßig um 3,3 Prozent weiter ausgebaut werden.

Rückgänge aufgrund des wirtschaftlichen Umfelds gab es bei den für den Export wichtigen Nachbarländern Ungarn (-4,4 Prozent), Slowenien (-3,9 Prozent) und Tschechien (-5 Prozent). Positive Entwicklungen gab es bei den Exporten nach Polen (+14,5 Prozent), in die Slowakei (+12,6 Prozent) und nach Kroatien (+9,8 Prozent).

Im Vergleich zur österreichischen Gesamtexportquote in den ersten drei Quartalen 2014 von plus 1,1 Prozent stieg der Export von Lebensmittel mit zwei Prozent beinahe doppelt so stark. Seit dem EU-Beitritt Österreichs vor 20 Jahren habe sich der Agrar-Außenhandel von rund 1,8 auf 9,7 Mrd. Euro mehr als verfünffacht.

Als neue Marktchancen für den Lebensmittelexport sieht Michael Blass, Geschäftsführer der AMA-Marketing, den Westbalkan und die asiatischen Märkte. Weiters seien die skandinavischen Länder, das Vereinigte Königreich und die Benelux-Länder interessant. (APA, 15.1.2015)