Wien (APA) - Die Berichterstattung über den Islam in österreichischen Printmedien ist überwiegend negativ. Dominante Themen sind demnach Islamismus, Islamkritik und Islamfeindlichkeit. Zu diesem Ergebnis kam 2012 die vom Österreichischen Integrationsfonds veröffentlichte Studie "Der Islam in den Medien". Laut Studienautor Peter Hajek habe sich an diesem Befund bis heute wenig geändert.

Die aktuelle Berichterstattung, insbesondere nach den Angriffen auf das französische Satiremagazin "Charlie Hebdo" in Frankreich, sei nicht positiver, erklärte Hajek nun gegenüber der Medien-Servicestelle Neue Österreicher/innen (MSNÖ). Konkrete neue Erhebungen würden zwar fehlen, aber die Berichterstattung habe sich "sicher nicht verbessert", so Hajek. Auch der Politikwissenschafter Thomas Schmidinger sieht laut MSNÖ nach wie vor eine vorwiegend negative Berichterstattung über den Islam in österreichischen Medien.

Stark einseitig

Demnach würden Unterschiede zwischen Islam und Islamismus oft bewusst oder unbewusst vermischt. Gerade der Umgang mit Begriffen und die Unterscheidung zwischen Islam, politischem Islam, Salafismus und Dschihadismus sei aber sehr wichtig, so Schmidinger. Hajek kam 2012 bei einer Untersuchung von verschiedenen Tageszeitungen zu dem Ergebnis , dass die Berichterstattung über den Islam in Österreich stark durch das Thema Islamismus auf der einen Seite sowie die Themen Islamkritik und -feindlichkeit auf der anderen Seite gekennzeichnet seien.

Es sei eine Polarisierung in der Berichterstattung zu erkennen, Sachthemen im Zusammenhang mit dem Islam spielten eine untergeordnete Rolle. Der Großteil der Berichterstattung hätte eine negative Schlagseite. Der Islam in Österreich habe ein gravierendes Kommunikationsproblem, so eine der Schlussfolgerungen Hajeks damals. (APA, 15.1.2015)