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GM-Chefin Mary Barra

Foto: AP/Tony Ding

Detroit/Wolfsburg - Der US-Autobauer General Motors (GM) hat im vergangenen Jahr weltweit 9,92 Millionen Fahrzeuge verkauft. Trotz des Skandals um defekte Zündschlösser sei der Absatz im Vergleich zu 2013 um zwei Prozent gestiegen, teilte der Konzern am Mittwoch bei der Automobilmesse in Detroit mit. GM-Chefin Mary Barra erwartete für 2015 eine Fortsetzung des Wachstumskurses.

General Motors blieb allerdings hinter dem Volkswagen-Konzern zurück, der im vergangenen Jahr als erster Autobauer mehr als zehn Millionen Fahrzeuge weltweit verkauft hatte. VW konnte nach eigenen Angaben zwischen Jänner und Dezember 10,14 Millionen Fahrzeuge ausliefern. Die Zahlen für Toyota, den dritten globalen Automobilriesen, sind noch nicht bekannt. Der japanische Konzern rechnet aber mit 10,22 Millionen verkauften Fahrzeugen im Jahr 2014 und würde damit seine Spitzenposition verteidigen.

General Motors musste Anfang vergangenen Jahres 2,6 Millionen Autos aus den Jahren 2003 bis 2011 zurückrufen, weil die Zündschlösser während der Fahrt in die Aus-Position springen können. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, die Lösung des Problems verschleppt zu haben. GM hatte im Dezember mehr als 40 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Defekt eingeräumt, nachdem anfänglich nur von 13 Toten die Rede war.

Rückrufe

Als Reaktion auf die Affäre hatte Barra eine Qualitätsüberprüfung bei GM-Modellen veranlasst, die weitere Rückrufe zur Folge hatte. Der Konzern holte seit Jahresbeginn 2014 weltweit mehr als 30 Millionen Autos wegen verschiedener Mängel in die Werkstätten. Besonders betroffen ist der nordamerikanische Markt.

Im Mai hatte GM wegen der verspäteten Rückrufe die Zahlung einer Geldstrafe von 35 Millionen Dollar (29,72 Mio. Euro) an die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA akzeptiert. Am Mittwoch teilte der Konzern mit, im vergangenen Jahr Entschädigungen in Höhe von gut 1,8 Milliarden Dollar (1,52 Milliarden Euro) ausbezahlt zu haben. Weitere 1,2 Milliarden Dollar seien für Zahlungen an Opfer und deren Angehörige in diesem Jahr zurückgelegt worden.

Der Entschädigungsfonds wird von dem Staranwalt Kenneth Feinberg verwaltet. Mitte Dezember hatte Feinberg mitgeteilt, dass seit August mehr als 2300 Forderungen eingegangen seien. GM zahlt für jedes Todesopfer mindestens eine Million Dollar, für hinterbliebene Ehepartner und Unterhaltsberechtigte fließen je 300.000 Dollar. Dazu kommen weitere Entschädigungszahlungen für erlittene Verletzungen. Die Frist für Antragsteller läuft Ende Jänner ab. (APA, 15.1.2015)