SUV ist – wenig verwunderlich – das Thema bei der US-Messe: VW zeigt das Cross Coupé GTE, Audi den neuen Q7, und Jaguar wird jetzt endgültig hochgelegt

Bild nicht mehr verfügbar.

Die Autoshow in Detroit: Das war einst nicht nur jene Messe, mit der traditionell das neue Autojahr begangen wurde. Das war auch einmal eine Show. Angesichts der Novitäten, die die North American International Auto Show dieses Jahr bereithält, vor allem aber mit dem frischen Eindruck der Consumer Electronics Show im Hinterkopf, die vergangene Woche die voll vernetzte Zukunft des Automobils zelebrierte, steht hier jedoch vor allem: Old Economy. Technisch anspruchsvoll und mit eingebauten ökologischen Versprechen immerhin. Nur eben ohne echten Zug Richtung Zukunft. Neue Autos eben. Neu ist auch das Cross Coupé GTE, ein großes SUV, das Märkten wie den USA, vielleicht auch China, vorbehalten bleibt.

Foto: ap/sancya

Der Siebensitzer ist eine Studie, seine Serien-Emanation wurde schon mehrmals optisch vorbereitet (Crossblue Concept, Crossblue Coupé), nun soll es 2016 so weit sein. 4,84 Meter lang ist der Wagen, was ihn in den USA als Midsize-SUV ausweist. Antriebsseitig setzt die Studie auf einen Plug-in-Hybridantrieb mit einer Systemleistung von 360 PS. Ein V6-Benziner und zwei E-Motoren sind dafür verantwortlich.

Richtig real ist hingegen der neue Audi Q7, der auch auf der Vienna Autoshow (15. bis 18. Jänner) zu bewundern sein wird. Die Ingolstädter haben sich redlich bemüht, den Neuen zu verschlanken. Vier Zentimeter kürzer ist der Q7 nunmehr, bis zu 325 Kilo wurden abgespeckt. Auch optisch hält sich das Ober-SUV ein wenig zurück. Mollige Rundungen weg, plane Flächen her – lautete die Devise. Als Ersatz gibt's einen selbstbewussteren Kühlergrill.

Foto: audi

Zum Start sind zwei Sechszylinder, ein Benziner mit 333 PS sowie ein Turbodiesel mit 272 PS fix gebucht. Weitere Motorisierungen folgen, darunter ein Plug-in-Hybrid, in dem der 3,0-TDI mit einem E-Motor zusammengespannt wird. 373 PS Systemleistung werden kolportiert. Viel Elektronik, viel Sicherheitsassistenz wird an Bord sein. Details folgen. Start: Sommer 2015.

Foto: audi

Bild nicht mehr verfügbar.

Mercedes hat in Detroit auch etwas zu bieten, und zwar das GLE Coupé – die Antwort auf den BMW X6, um es euphemistisch zu formulieren. Es ist das dynamischste Mercedes-SUV aller Zeiten. Wie beim X6 wurde eine Coupélinie aufgebockt und in diesem Fall auf 4,9 Meter Länge verteilt; die Sportversion der M-Klasse (die in Zukunft als GLE auffährt). Vorerst ein Diesel- und ein Benzinantrieb mit 258 PS und 333 PS, dazu ein GLE 450 AMG mit 367 PS. Allrad, adaptive Dämpfer, Neunstufenautomatik. Ab März bestellbar.

Foto: reuters/blinch

Jaguar kommt am Thema SUV auch nicht mehr vorbei: Die Konzeptstudie C-X17 geht in Serie und nennt sich dann F-Pace. Porsche Macan, Audi Q5 und diverse Range Rovers sollten sich betroffen fühlen.

Foto: jaguar

Volvo fährt auch die Federbeine aus, und zwar bei der S60-Limousine. Die nennt sich dann S60 Cross Country und soll das gewisse Mehr an Offroad-Versprechen liefern.

Foto: volvo

Wird in China gebaut, soll helfen, das zuletzt maue US-Geschäft bei Volvo anzukurbeln, und kommt auch nach Österreich, dann mit Front- oder Allradantrieb und voraussichtlich im Frühjahr.

Foto: volvo

Bild nicht mehr verfügbar.

Energisch geht es Nissan mit der Edelmarke Infiniti an. Nach der Studie Q80 schieben die Japaner in Detroit den Q60 ins Rampenlicht. Das Concept Car zeigt, wie sich die Japaner ein Mittelklasse-Coupé vorstellen könnten. Kommt voraussichtlich 2016 – und dann vor allem in den USA.

Foto: ap/osiro

Bild nicht mehr verfügbar.

Auch noch eine gar nicht unspannende Studie ist der Avenir von Buick, ein Luxusriegel im Bereich der 5,20 Meter. Ob und wie das Edelgerät kommt, ist noch ungewiss.

Foto: ap/osiro

Bild nicht mehr verfügbar.

Bekannt ist, zumindest in Europa, der Opel Cascada. Das Cabriolet landet demnächst in den USA, dann als Buick mit entsprechendem Logo am Kühlergrill. Könnte gut auf den US-amerikanischen Markt passen.

Foto: reuters

Was von dem hier noch zu beweisen wäre: Erste Bilder vom Alfa Romeo 4C Spider, der den Wiedereinstieg der Marke am US-Markt repräsentiert. Der neue Targa und das 4C-Coupé sind vorerst die einzigen Alfa-Modelle, die in den USA auflaufen. Und Kurven abzuswingen ist bekanntlich keine Domäne des US-amerikanischen Autofahrers. (sts, derStandard.at, 12.1.2015)

Mehr

Öko und viel Schmalz, Teil 2

Link

North American International Auto Show

Foto: alfa romeo