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Der 71-Jährige reichte am Sonntag seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl ein.

Foto: REUTERS/Mohamed Nureldin Abdallah

Khartum - 26 Jahre nach seiner Machtergreifung im Sudan tritt Präsident Omar al-Bashir bei der Präsidentschaftswahl im April für eine Wiederwahl an. Der 71-Jährige habe am Sonntag als erster seine Kandidatur für die Abstimmung eingereicht, teilte ein Vertreter der Wahlkommission in Khartum mit.

Unterstützt wurde seine Kandidatur von Persönlichkeiten aus Politik, Religion, Sport und Kultur sowie Mitgliedern seiner Kongresspartei. Ob Al-Bashir, der wegen Kriegsverbrechen in Darfur vom Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag gesucht wurde, ernsthafte Gegenkandidaten haben wird, ist noch unklar.

Al-Bashir hatte sich 1989 mithilfe der Islamisten an die Macht geputscht. Im Jahr 2010 ließ er dann erstmals Wahlen abhalten, die ihn im Amt bestätigten. Die Abstimmung war aber international kritisiert und von der Opposition boykottiert worden. Auch die nächste Wahl am 13. April droht zur Farce zu werden. Die Opposition verlangt, dass die Abstimmung verschoben wird und droht damit, andernfalls nicht teilzunehmen.

Der Sudan leidet unter anhaltenden wirtschaftlichen Problemen. Zudem liefert sich die Armee seit Jahren Gefechte mit Rebellen in den Bundesstaaten Süd-Kordofan und Blauer Nil. Auch der Konflikt in der westsudanesischen Krisenregion Darfur ist nicht zur Ruhe gekommen. Nach UN-Angaben sind bei den Kämpfen in Darfur seit 2003 mindestens 300.000 Menschen getötet worden; zwei Millionen Einwohner ergriffen die Flucht. Die Regierung in Khartum gibt die Zahl der Toten mit 10.000 an. (APA, 11.1.2015)