Eine der ungewöhnlicheren NFC-Anwendungen: ein Pflaster, das die Temperatur überträgt.

Foto: VivaInk

Erst galt die Nahfunk-Technik NFC (Near Field Communication) als großer Hoffnungsträger, dann als drohender Flop. Mit der Entscheidung von Apple im vergangenen Jahr, NFC bei seinem iPhone-Bezahlsystem einzusetzen, ist die Technologie jedoch wieder auf der Gewinnerstraße.

Ankündigungen auf der CES

Nach dem Einstieg von Apple als Betreiber der zweiten großen Smartphone-Plattform in die NFC-Funktechnik bei seinen iPhones breiten sich Anwendungen mit der Technologie aus. So kündigten auf der Technik-Messe CES in Las Vegas BMW und Mastercard an, dass die Kreditkarten mit NFC künftig als Schlüssel für den Carsharing-Dienst DriveNow eingesetzt werden können. Apples NFC-Chip im iPhone 6 unterstützt allerdings nur den eigenen Bezahldienst Apple Pay.

Andere Anbieter demonstrierten, wie NFC-Chips im Smartphone als Schlüssel für Hotelzimmer oder Mietwagen dienen können. Toshiba kündigte eine SD-Speicherkarte mit NFC-Funk an. LG brachte eine neue Computeruhr mit NFC mit, die auf dem Audi-Stand zum Einsatz kam. Das Start-up VivaLnk zeigte ein Thermometer-Pflaster für Kinder, das die Temperatur per NFC überträgt.

"Wir wollen die Schweiz des NFC-Ökosystems sein."

"Die Anwendungsmöglichkeiten werden jetzt nur noch von der Fantasie der Entwickler gebremst", sagte der Chef des führenden NFC-Chipentwicklers NXP der Deutschen Presse-Agentur in Las Vegas. Die Firma selbst demonstrierte in Las Vegas, wie eine Uhr mit NFC beim Bezahlen an der Kasse eingesetzt werden kann. NXP werde aber grundsätzlich eine neutrale Rolle als Technologie-Provider einnehmen: "Wir wollen die Schweiz des NFC-Ökosystems sein."

Als es die Technologie im ersten Anlauf nicht in den Markt schaffte, sei man bei NXP sehr frustriert gewesen, sagte Clemmer. "Wir hatten die Technologie fertig - und sechs, sieben Jahre kam niemand." Als er vor sechs Jahren zum Unternehmen dazustieß, sei erwogen worden, NFC aufzugeben. (APA, 11.1.2015)