Messi ...

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... und sein Trainer Luis Enrique verstehen sich angeblich nicht besonders.

Foto: EPA/ALEJANDRO GARCIA

Barcelona - Lionel Messi ist verstimmt. Luis Enrique hat damit zu tun. Messi hätte ihn lieber nicht mehr als seinen Trainer beim FC Barcelona. Bereits zu Saisonbeginn, als der Spanier das Amt von Gerardo Martino übernahm, überwarf sich der Superstar mit ihm. Laut der Tageszeitung "AS" steht der Streit "kurz vor der Eskalation".

Enrique will nichts bestätigen, nichts dementieren, sagt: "Ich fühle die Rückendeckung der Spieler und des Klubs." In den Medien werden bereits Bernd Schuster, Michael Laudrup und Frank Rijkaard als Nachfolger gehandelt.

Abgang Zubizarretas und Puyols

Der Trainerdiskussion vorausgegangen ist die Entlassung des Sportdirektors Andoni Zubizarreta am Montag. Dessen Assistent Carles Puyol ging daraufhin ebenfalls. Puyols Abgang habe nichts mit jenem Zubizarretas zu tun, sagte Klubpräsident Josep Maria Bartomeu. Spanische Medien spekulieren, Zubizarreta sei zum Bauernopfer gemacht worden, um Messi zu besänftigen. Dem Argentinier reiche das aber nicht.

Am Dienstag fehlte der 27-Jährige beim traditionellen Dreikönigstraining vor 11.300 Zuschauern. Offizielle Begründung: Magen-Darm-Entzündung. Inoffizielle: Messi will Druck machen.

Angebliches Ultimatum

Für Enrique soll es bereits ein Ultimatum geben. Nur wenn das Pokalspiel am Donnerstag gegen FC Elche und das Ligaspiel am Sonntag gegen Atletico Madrid gewonnen werden, dürfe er Trainer bleiben. Enrique dementierte. In der Meisterschaft steht Barcelona gar nicht schlecht da, ist einen Zähler hinter Real Madrid Zweiter.

Indes machen Gerüchte die Runde, Messi könne Barcelona sogar verlassen. Und zwar Richtung Chelsea. Die Londoner seien bereit, die in der Ausstiegsklausel festgeschriebene Summe von 250 Millionen Euro zu zahlen. Ein katalanischer Radiosender berichtete, Chelsea habe Messis Vater und Agenten Jorge bereits kontaktiert.

"Messi hat einen Vertrag. Er ist glücklich und will mit Barcelona gewinnen", hielt Bartomeu fest. Der 51-Jährige, der seit knapp einem Jahr im Amt ist, kündigte indes vorgezogene Neuwahlen für Saisonende an – um die Wogen zu glätten. Bartomeus Vertrag läuft eigentlich noch bis Sommer 2016.

Sorgen wegen Transfersperre

Laut der Tageszeitung "Sport" bereitet der ehemalige Präsident Joan Laporta eine Kandidatur vor. Im Mittelpunkt des Wahlprogramms soll die Rückkehr von Bayern-Trainer Pep Guardiola als Sportdirektor stehen.

Zusätzlich Sorgen bereitet dem FC Barcelona, dass er 2015 keine neuen Spieler verpflichten darf. Der Fußball-Weltverband Fifa hat im April wegen der Verpflichtung eines Minderjährigen eine Transfersperre verhängt. Bartomeu kündigte nun an, in diesem Jahr sämtliche Veranstaltungen der Fifa zu boykottieren. Nicht nur Messi ist verstimmt. (sid, red, DER STANDARD, 9.1.2015)