An dritter Stelle meiner Wahl: Renault Twingo. Aus dem Gemeinschaftsprojekt mit Daimler (baugleich mit dem viertürigen Smart) ist ein ungewöhnliches und durchaus beachtenswertes Auto hervorgegangen, das in erster Linie ein hübscher, kompakter, sehr praktischer Kleinwagen ist, aber gleichzeitig auch eine starke Botschaft vermittelt: Die nahe Zukunft gehört dem Verbrennungsmotor, allerdings mit je nach regionalen Voraussetzungen steigendem Anteil an elektrischen Antrieben.

Durch die Heckmotoranordnung lässt sich beim Twingo die Antriebseinheit relativ leicht gegen ein elektrisches Modul austauschen. Man kann so auch in der Produktion flexibel auf Nachfrage reagieren. Bei Frontantrieb wäre das schon viel schwieriger, vor allem wegen der hohen Anforderungen an die Crashsicherheit.

Foto: Renault

An zweiter Stelle: BMW 2er Active Tourer. Beeindruckend, wie BMW den Schritt zum Frontantrieb geschafft hat. Natürlich stecken dahinter mittlerweile 15 Jahre Erfahrung mit dem Mini. Dass der Active Tourer aber auch in seiner fahrdynamischen Anmutung absolut BMW ist, stellt einen Schritt mehr dar als bloß eine gelungene Pflichtübung.

Die Auflösung des Antriebskonzepts als Entscheidungskriterium für den Fahrzeugkauf schreitet weiter voran. Hier also ein vollwertiger BMW im Familienformat. Dass er preislich für viele, die schon darauf gewartet haben, eine echte Herausforderung darstellt, ist bei der derzeitigen Beliebtheit der Bayernmarke auch kein Wunder. Er kostet an die 10.000 Euro mehr als die günstigsten vergleichbaren Konkurrenten.

Foto: BMW

An erster Stelle: Das profunde Stammtischgespräch, der echoträchtige Facebook-Kommentar, die Twitter-Meldung verlangen natürlich nach dem Superlativ. Und hier ist er auch schon: Porsche 918 Spyder. Das Auto, in dem alles eingebaut ist, und wenn man dann auch alles gleichzeitig einschaltet, also Elektroschub und Verbrennungsmotor (Systemleistung zusammen 887 PS), ist es auch das schnellste Straßenauto der Welt oder zumindest ganz weit vorn mit dabei. Porsche übt so die Verheiratung des Elektroantriebs mit dem Verbrennungsmotor auf höchstem Niveau und lässt auch einen erlesenen Teil seiner Kundschaft daran teilhaben.

Insgesamt sollen 918 Stück gebaut werden. Im Detail: Ein V8-Benzinmotor nach dem Hochdrehzahlprinzip, also ohne Kompressor oder Turbolader, wird von zwei Elektromotoren unterstützt. Batterien, die auch schnell nachgeladen werden können, entweder vom Motor oder aus dem Stromnetz, stellen das Zentrum der Hybridtechnik dar. Sparsamkeit spielt dabei eine Nebenrolle, genauso wie das rein elektrische Fahren - bis zu 30 Kilometer weit. (Rudolf Skarics, DER STANDARD, 9.1.2015)

Nachlese

Best of 2014: Porsche 911 Targa, VW Polo, McLaren 650S

Best of 2014: Jaguar F-Type, BMW i8, Aston Martin N430

Renault Twingo: Der Kleine für zehn Scheine

BMW 2er: Die treibt's von hinten an die Front

Porsche 918 Spyder: Dreierpack

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