Github-Projekt oder Pornofilm? Für die Antipiraterie-Vereinigung Takedown Piracy offenbar nicht immer klar erkennbar.

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Google hat versehentlich Links auf Github-Projekte aus seinen Suchergebnissen gelöscht. Eigentlich sollten Links auf Seiten mit urheberrechtlich geschützten Inhalten eines Pornostudios entfernen werden. Betroffen sind laut TorrentFreak dutzende auf Github gehostete Software-Projekte, unter anderem von Facebook, Netflix, Yahoo und OpenSuse.

Millionen Löschanfragen

Google erhält wöchentlich Millionen Anfragen, Links zu urheberrechtlich geschütztem Material aus dem Suchindex zu entfernen. Alleine 2014 wurden 345 Millionen solcher Löschanfragen bearbeitet. Das Unternehmen listet die Anfragen in seinem Transparenzreport.

Filme von Wicked Pictures

Die Antipiraterie-Vereinigung Takedown Piracy forderte bei Google im Namen des Pornofilmproduzenten Wicked Pictures die Löschung von Tausenden URLs aus dem Suchindex, die zu mehreren Filesharing-Seiten führen. Darüber sollen Filmkopien von Wicked Pictures verbreitet worden sein.

Namensähnlichkeiten

In dieser Liste waren auch Github-Links aufgeführt. Die Projekttitel ähneln den Filmnamen. So wurden unter anderem Links auf Yahoos Pure.css statt des Titels "Impure Hunger" und Facebooks Java-Bibliothek Rebound anstatt eines gleichnamigen Films entfernt. Auch die Seite eines Workflow-Visualisierungs-Tools von Netflix namens Lipstick ist nun nicht mehr über Google auffindbar.

Google einfacheres Ziel

Laut TorrentFreak zeigt ein Blick auf Googles Transparenzreport, dass Github öfters Ziel von Linklöschungen ist. Es ist einfacher und effizienter die URLs bei Google entfernen zu lassen, als die entsprechenden Seiten direkt anzuschreiben. Allerdings kann es dabei auch öfter zu Fehlern kommen. (red, derStandard.at, 8.1.2015)