Andi & Alex können zwar kochen, sind aber mindestens so verhaltensauffällig wie Horst Lichter.

Foto: ORF/Günther Pichlkostner

Es gibt kaum ein Fernsehformat, das das Gemüt so beruhigt wie eine Kochsendung. Es gibt dafür aber gewisse Grundbedingungen. Zum Beispiel stört es meistens, wenn die Köche und Köchinnen in ihrer Kernkompetenz trittfest sind. Kochen kann schnell einmal jemand. Schlecht kochen ist viel schwieriger. Am besten ist vielleicht ein gewisser Kompromiss. Nennen wir ihn Andi & Alex oder Tim Mälzer oder Sarah Wiener oder Horst Lichter.

Gaudi auf dem Niveau von Armin Assinger

Andi & Alex können zwar kochen, sind aber mindestens so verhaltensauffällig wie Horst Lichter. Irgendjemand hat ihnen einmal zu oft gesagt, dass sie lustig sind. Deshalb haben sie sich einen Kasperl geschossen und ihn ungewürzt als Sashimi verputzt. Das Kochen selbst ist Nebensache, weil es langweilig ist. Deshalb macht man sich eine Gaudi auf dem Niveau von Armin Assingers im Brüllton von Alm zu Alm vorgetragenen Kommentaren zu Skirennen.

Frisch gekocht, wochentags um 14.05 Uhr auf ORF 2, das ist Fernsehen, so wie nur Fernsehen wehtun kann. Es schmerzt. Man hat die Gewissheit, dass zumindest die menschliche Würde eines Beteiligten vor dem Bildschirm verletzt wird. Die Rezepte sind meist so, dass man die Zutaten beim Diskonter oder in der als Supermarkt getarnten Tankstelle besorgen kann. Der Rest besteht aus Gackern, Wiehern und Nüsternblähen.

Ohne Pointe fertig gegart

Jetzt ist es aber so: Andi & Alex sind verschwunden. Stattdessen kochen Männer mit Nachnamen. Und es wird ausschließlich gekocht. Keine Skirennkommentare, ein Tafelspitz ist ein Tafelspitz. Er wird ohne Pointe fertig gegart. So kann es leider nicht weitergehen. Ich will die Hüttengaudi zurück. Lachen ist so gesund. (Christian Schachinger, DER STANDARD, 8.1.2015)