Gütersloh - Im Rechtsstreit um die Schließung der Buchklubs von Bertelsmann fordern die Geschäftspartner des Unternehmens, die Verträge zwölf Jahre lang fortzusetzen. Das teilte Guido Gebhard als der Sprecher der Kläger am Mittwoch in Düsseldorf mit. Bertelsmann hatte im Juni 2014 das Aus für die restlichen 52 deutschen Buchklubs mit rund einer Millionen Kunden für Ende 2015 angekündigt.

Grund ist die rückläufige wirtschaftliche Entwicklung. Daraufhin hatten Bertelsmann-Geschäftspartner, die für den Klub Kunden geworben hatten, Klage beim Landgericht Düsseldorf eingereicht und den Schaden mit einer zweistelligen Millionensumme beziffert.

Der Vertrag mit dem Bertelsmann-Buchklub über die Kundenwerbung sei unbefristet und unkündbar, so die Begründung. Die geplante Schließung verletze diesen Vertrag. Derzeit tauschen die Streitparteien vor einer ersten mündlichen Verhandlung schriftlich ihre Argumente aus. Auch das "Handelsblatt" (Mittwoch) berichtete darüber.

Ein Sprecher des Bertelsmann-Buchklubs sagte zu der Forderung, der Vertrag enthalte in der Tat einen Kündigungsverzicht. Da das Geschäft aber komplett aufgegeben werde, sei dieser Verzicht auf Kündigung aus Sicht von Bertelsmann nichtig. Der Konzern sei weiter an einem Dialog interessiert. Bisher seien Gespräche aber an Vorbedingungen der Verpächter gescheitert. (APA, 7.1.2015)