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Foto: REUTERS/Alkis Konstantinidis

Berlin - EU-Parlamentspräsident Martin Schulz fordert ein Ende der Diskussion über einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone. "Die Debatte und die verantwortungslosen Spekulationen über 'Grexit'-Szenarien sind wenig hilfreich", sagte der SPD-Politiker der deutschen Zeitung "Die Welt". Ein Ausstieg aus dem Euro stehe nicht zur Debatte. "Unerbetene Ratschläge, die den Menschen in Griechenland das Gefühl geben, nicht sie entscheiden durch ihre Wahl über ihr Schicksal, sondern Brüssel oder Berlin, treiben die Wähler womöglich gerade in die Arme der radikalen Kräfte", sagte Schulz.

Laut der "Bild"-Zeitung lässt das deutsche Kanzleramt derzeit Szenarien für einen Wahlsieg des Linksbündnisses Syriza Ende Jänner durchspielen. Demnach würde die ausstehende Kreditrate von zehn Milliarden Euro nicht an Griechenland überwiesen, sollte Syriza die Wahl gewinnen und den Reformkurs abbrechen. Bereits am Wochenende hatte das Magazin "Spiegel" berichtet, ein Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro werde in der deutschen Regierung mittlerweile als verkraftbar bewertet. Daraufhin warf Syriza-Chef Alexis Tsipras ihr Stimmungsmache gegen seine Partei vor.

Frankreichs Präsident Francois Hollande sagte am Montag, es sei die Entscheidung des griechischen Volkes, ob es Teil der Eurozone bleiben solle oder nicht. Hollande trifft am Sonntag mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel und EU-Parlamentspräsident Schulz zusammen. Allerdings wurde betont, dass es sich nicht um ein Krisentreffen über Griechenland handle. (Reuters, red, 7.1.2015)