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Samsung präsentierte seine S-UHD-TVs, die auf dem eigenen Betriebssystem Tizen laufen sollen

Foto: APA/EPA/Yonhap

Der südkoreanische Elektronikriese Samsung wird in den kommenden fünf Jahren alle seine Produkte internettauglich machen. Schon bis Ende 2017 werde Samsung nur noch Fernseher mit Web-Anschluss verkaufen, kündigte Boo Keun Yoon, der Co-Chef des größten asiatischen Elektronikkonzerns, am Montagabend (Ortszeit) auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas an.

"Das Internet der Dinge hat das Potenzial, unsere Gesellschaft, die Wirtschaft sowie die Art und Weise, wie wir leben, zu verändern", sagte Yoon. Um diese Ziele zu erreichen, werde Samsung über 100 Mio. Dollar zusätzlich investieren, kündigte der Manager an.

Billionen-Dollar-Markt

Experten schätzen, dass der Markt des "Internets der Dinge" und tragbarer Online-Geräte bis zum Jahr 2020 ein Volumen von 7,1 Billionen Dollar (5,96 Bill. Euro) erreichen wird. Für Samsung geht es darum, Einbußen im Mobilfunkgeschäft im harten Wettbewerb mit Apple auf der einen Seite und Billig-Konkurrenten aus China auf der anderen Seite auszugleichen. Dabei können die Südkoreaner allerdings auf ein florierendes Geschäft mit Halbleitern und Sensoren aufbauen, die im "Internet der Dinge" eine maßgebliche Rolle spielen.

Neue Fernseher

Weiters kündigte Samsung auf der CES eine neue Reihe hochwertiger Fernsehgeräte an. Die "S-UHD"-Modelle sollen die Verbraucher vor allem mit einer besonders scharfen Bildqualität dank hoher Auflösung die Verbraucher überzeugen.

Außerdem trat Samsung einer großen branchenübergreifenden Allianz bei, die die Verbreitung des Formats fördern will. Dazu gehören unter anderem rivalisierende TV-Geräte-Hersteller wie LG, Sony und Panasonic, aber auch die Hollywood-Studios 20th Century Fox und Warner Brothers.

Vier Mal besser als HD

Ultra-HD hat mit 3.840 mal 2.160 Bildpunkten eine vier Mal höhere Auflösung als das aktuell gängige Full-HD-Format. Samsung will in diesem Jahr 66 UHD-Geräte im Angebot haben, das seien zwei Drittel der Modellpalette.

Android, Firefox OS und Tizen

Bei der Software wird der Konkurrenzkampf der Hersteller indes immer härter. Bei der CES verteilten sich die Konzerne auf verschiedene Lager. So lässt Sharp seine vernetzten Fernseher künftig auf Basis von Googles Android-Plattform laufen. Der ebenfalls japanische Rivale Panasonic kündigte in Las Vegas an, dass seine TV-Geräte künftig das offene Betriebssystem Firefox OS antreiben wird.

Samsung setzt auf die hauseigene Software Tizen, die auch in den Computeruhren des Elektronikriesen steckt. Und der schärfste Samsung-Konkurrent LG hält weiter an einer modifizierten Version des Betriebssystems WebOS fest, das einst die Smartphones von Palm zum Laufen brachte. Dagegen kooperiert der chinesische Hersteller HiSense mit Roku einen Anbieter von Plattformen für TV-Dienste. (APA, derStandard.at, 6.1.2015)