Wien – Wiener Forscher haben gemeinsam mit internationalen Kollegen die Stoffwechsel-Aktivitäten von Mikroben aus dem Mäuseblinddarm verfolgen; gelungen ist ihnen dies mit Hilfe von sogenanntem schwerem Wasser (D2O). Die Wissenschafter entdeckten dabei auch bisher unbekannte Organismen, wie sie aktuell in der Fachzeitschrift "PNAS" berichten.

Dazu boten sie den Mikroorganismen Wasser, das statt herkömmlichem Wasserstoff (H) das Wasserstoff-Isotop Deuterium (D) eingebaut hatte. Stoffwechselaktive Mikroben verwendeten das Deuterium für ihre Fett- und Eiweißstoffe und wurden so durch einen "chemischen Fingerabdruck" identifizierbar, erklärten die Forscher um Michael Wagner vom Department für Mikrobiologie und Ökosystem-Wissenschaft der Universität Wien.

Einzelne Bakterien unter Beobachtung

Mit dieser neu entwickelten Methode entdeckten sie verschiedene, bisher unidentifizierte Mikroben, und charakterisierten die Aktivitätsmuster von zwei der im Mäuseblinddarm vorherrschenden Bakterienarten. So habe man gezeigt, dass man damit einzelne Bakterien in komplexen Ökosystemen erforschen kann, meinen die Mikrobiologen. (APA/red, derStandard.at, 10.01.2015)