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Aufstehen, abputzen, heimradeln.

Foto: APA/EPA/Bazzi

Madrid/Mailand - Es ist eine hochbezahlte Odyssee, die Fernando Torres ab 5. Jänner hinter sich haben wird. Am Tag vor Dreikönig kehrt "El Niño", der mit seinen 30 Jahren noch so jung aussieht wie einst als er auszog, zu Atlético Madrid zurück. Der AC Milan erwarb den vom FC Chelsea ausgeliehenen Stürmer endgültig, um ihn gleich darauf für eineinhalb Jahre an den spanischen Meister zu verleihen.

Verabschiedet hatte sich Torres von seinem Stammklub nach 214 Pflichtspielen und 89 Toren im Sommer 2007. 38 Millionen Euro soll der FC Liverpool für ihn bezahlt haben. Der Wunschspieler des spanischen Trainers Rafael Benítez war keinen Cent zu teuer, wurde auf Anhieb zum Liebling der Fans, schoss in seiner ersten Premier-League-Saison 24 Tore und schließlich am 29. Juni 2008 in Wien den entscheidenden Treffer im EM-Finale zwischen Spanien und Deutschland.

Achterbahn

In den folgenden beiden Saisonen lief es im Klub auch wegen einer Knieverletzung nicht mehr so berauschend, wohl aber mit Spanien. Torres, der in allen Partien zum Einsatz gekommen war, gewann mit der Furia Roja in Südafrika auch noch den Weltmeistertitel, blieb aber ohne Torerfolg.

Im Jänner 2011 bescherte Torres dem FC Liverpool, für den er in 142 Spielen 81 Tore erzielt hatte, die innerenglische Rekordablöse von 58 Millionen Euro und heuerte für umgerechnet 225.000 Euro Wochensalär bei Chelsea an. Dieses Engagement stand vom ersten Spiel an, einer 0:1-Heimniederlage just gegen die Reds, unter einem Unstern. Mehr als 900 bewerbsübergreifende Spielminuten brauchte der Spanier für seinen ersten Treffer in Diensten der Londoner. Hohn und Spott ergoss sich über ihn, erst mit dem Gewinn der Champions League unter Coach Roberto di Matteo, zu dem er drei Tore beigetragen hatte, verebbte die Kritik endgültig.

Titel

Wenige Wochen später verteidigte Torres mit Spanien den EM-Titel beim Turnier in Polen und der Ukraine. Mit drei Toren und einem Assist sicherte er sich gleichauf mit dem Deutschen Mario Gomez aufgrund der geringeren Zahl von Einsatzminuten den Titel Torschützenkönig. Und als Torres am 13. Mai 2013 mit Chelsea unter Coach Benítez auch noch die Europa League gewonnen hatte, war er zusammen mit seinem Landsmann und Klubkollegen Juan Mata gar der erste Fußballer, der sich gleichzeitig regierender Welt- und Europameister sowie Champions- und Europa-League-Sieger nennen durfte.

Unter José Mourinho war Torres' Bleibens bei Chelsea nicht. Nach dem wenig erfolgreichen Gastspiel bei Milan ist "El Niño endlich wieder daheim. (red, DER STANDARD, 30.12.2014)