Moskau/Kiew - Russland will der Ukraine große Mengen Kohle zur Stromversorgung liefern, um der Bevölkerung während des Winters zu helfen. Als Geste des guten Willens von Präsident Wladimir Putin würden keine Vorauszahlungen verlangt, sagte ein Sprecher des Präsidialamts am Samstag der Nachrichtenagentur Tass. Der stellvertretende Ministerpräsident Dmitri Kosak sagte dem Fernsehsender Rossiya 24, pro Monat sollten 500.000 Tonnen Kohle an die Ukraine geliefert werden. Man sei bereit, darüber hinaus weitere 500.000 Tonnen pro Monat zu liefern, sobald eine weitere Vereinbarung getroffen worden sei.

Die Kohlereserven sind nach Angaben des ukrainischen Energieministeriums auf 1,5 Millionen Tonnen geschrumpft. Die normalen Wintervorräte betragen vier bis fünf Millionen Tonnen. Vor Beginn der Kämpfe im Osten des Landes war die Ukraine bei der Stromerzeugung unabhängig. Der Großteil der Kohlevorkommen liegt aber in den Rebellengebieten oder kann wegen der Kämpfe nicht abgebaut werden. Außerdem sind einige mit Russland vereinbarte Lieferungen ausgeblieben.

Immer wieder kommt es zu Stromengpässen, von denen auch die von Russland besetzte Krim betroffen ist. Kosak sagte nun, er hoffe, dass sich mit den russischen Kohlelieferungen die Versorgung der Krim stabilisiere. Am Vortag hatte die staatliche ukrainische Eisenbahngesellschaft aus Sicherheitsgründen einen Stopp aller Passagier- und Güterverbindungen per Zug und Bus auf die Halbinsel verkündet. (APA, 27.12.2014)