Die Flüchtlingswelle in Richtung Sizilien reißt trotz des schlechten Wetters und der niedrigen Temperaturen nicht ab. 91 Migranten an Bord eines Bootes sind am Samstag von einem Schiff der italienischen Marine im Mittelmeer gerettet worden. Die Flüchtlinge werden in der sizilianischen Hafenstadt Augusta erwartet.

In den letzten 24 Stunden wurden 1500 Flüchtlinge im Mittelmeer in Sicherheit gebracht, berichtete die italienische Marine. Drei mutmaßliche Schlepper wurden unterdessen von der italienischen Polizei festgenommen. Zwei Syrer im Alter von 27 und 32 Jahren wurden im Hafen von Catania identifiziert. Sie befanden sich am 20. Dezember an Bord eines Schiffes mit 194 Flüchtlingen, das von der italienischen Marine aufgegriffen wurde.

Festgenommen wurde außerdem ein weiterer Schlepper, der 104 Migranten nach Sizilien gebracht haben soll. An Bord des Bootes befand sich auch ein toter Migrant. Der Flüchtling soll an tödlichen Abgasen aus dem Motorraum des Schiffes gestorben sein, wie italienische Medien berichteten.

Nach neuesten Angaben des italienischen Innenministeriums erreichten vom 1. Jänner bis zum 17. Dezember 167.462 Flüchtlinge Italien über das Meer. Das sind im Schnitt 477 pro Tag. Mehr als 80 Prozent dieser Bootsflüchtlinge starteten ihre gefährliche Seereise in Libyen, die übrigen in Ägypten und anderen Ländern. Der Großteil der Flüchtlinge entkam dem Bürgerkriegsland Syrien sowie der Diktatur in Eritrea. (APA, 27.12.2014)