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Eltern der ermordeten Studenten protestieren vor der deutschen Botschaft in Mexiko.

Foto: APA/EPA/STR

Mexiko-Stadt - Angehörige der 43 in Mexiko mutmaßlich ermordeten Lehramtsstudenten haben vor der deutschen Botschaft in Mexiko-Stadt gegen Waffenlieferungen aus dem Land demonstriert. Angeführt wurde der Protestzug mit mehreren Dutzend Teilnehmern am Donnerstag von Angehörigen der Opfer. Als Mahnung trugen sie riesige Fotos ihrer vermutlich ermordeten Kinder.

Einer der Angehörigen, Felipe De la Cruz, sagte der Nachrichtenagentur AFP, den Akten der Staatsanwaltschaft zufolge seien bei dem Angriff auf die Studenten HK36-Gewehre des deutschen Unternehmens Heckler & Koch verwendet worden. Um zu verhindern, dass ein solch schreckliches Verbrechen sich wiederhole, forderten die Angehörigen, "dass Deutschland aufhört, Waffen an Mexikos Regierung zu verkaufen, denn mit denen töten sie unsere Kinder", fügte De la Cruz hinzu. Die deutsche Regierung müsse den Waffenverkauf in Konfliktgebiete wie den südmexikanischen Bundesstaat Guerrero verbieten. Mexikos Außen- und Verteidigungsministerien gaben keine Stellungnahme zu dieser Forderung ab.

Verschleppt und ermordet

Die 43 mexikanischen Lehramtsstudenten waren Ende September in der Stadt Iguala im Bundesstaat Guerrero von der Polizei verschleppt und anschließend wahrscheinlich von verbündeten Drogengangstern ermordet worden. Sterbliche Überreste, die auf einer Müllkippe entdeckt wurden, konnten inzwischen durch eine DNA-Analyse einem der Vermissten zugeordnet werden.

Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die Gewalt der Drogenkartelle, die vielfach Polizei, Justiz und Politik unterwandert haben. Die Gewalttat führte zu landesweiten Protesten, die immer wieder in Gewalt umschlugen. (APA, 26.12.2014)