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Papst Franziskus fordert von der internationalen Gemeinschaft, sich unverzüglich für einen Gewaltstopp einzusetzen.

Foto: REUTERS/Alessandro Bianchi

Vatikanstadt – Anlässlich des bevorstehenden Weihnachtsfestes hat sich Papst Franziskus in einem Brief an die Christen im Irak, in Syrien und dem gesamten Nahen Osten gewandt und ihnen Mut zugesprochen. Das Kirchenoberhaupt wiederholte auch seinen Appell an die internationale Gemeinschaft, sich unverzüglich für einen Gewaltstopp in der Region einzusetzen, teilte der Vatikan am Dienstag mit.

Die Terrororganisation "Islamischen Staat" (IS), die in den vergangenen Monaten in Syrien und im Irak tausende Andersgläubige vertrieben und getötet hat, bezeichnete der Papst in dem vier Seiten langen Schreiben als "neue und besorgniserregende terroristische Organisation von bisher unvorstellbaren Ausmaßen".

"Klare und mutige Antwort" notwendig

Die "dramatische Situation" der Christen im Irak, der Jesiden und anderer religiöser und ethnischer Minderheiten erfordere "eine klare und mutige Antwort aller religiösen Verantwortungsträger, um einstimmig und unzweideutig solche Verbrechen zu verurteilen und öffentlich die Praxis anzuklagen, sich zu deren Rechtfertigung auf die Religion zu berufen", betonte Papst Franziskus. Je schwieriger die Situation sei, umso wichtiger sei der interreligiöse Dialog.

Täglich verfolge er die Nachrichten über das enorme Leid der Menschen im Nahen Osten, so Papst Franziskus. "Dieses Leiden schreit zu Gott und ruft uns alle zum Einsatz auf, im Gebet und auf jede mögliche Art und Weise." Der Papst schloss auch von Extremisten Entführte in seinen Brief mit ein – darunter die in Syrien gekidnappten orthodoxen Bischöfe, von denen bis heute jede Spur fehlt: "Mögen sie bald wohlbehalten in ihre Häuser und Gemeinschaften zurückkehren!" (APA, 23.12.2014)