Paris - Der bekannte französische Journalist Eric Zemmour hat wegen umstrittener Äußerungen über Muslime seinen Platz in einer Talkshow verloren. Der Sender iTELE gab am Freitagabend bekannt, die Zusammenarbeit mit dem Autor und Kolumnisten nicht fortzusetzen. Die Sendung "Ca se dispute" (in etwa: Darüber kann man streiten) werde nach mehr als zehn Jahren eingestellt.

Der für seine provokanten Äußerungen bekannte Journalist, der auch für den Sender RTL und die konservative Zeitung "Le Figaro" arbeitet, sorgte jüngst mit einem Interview für Empörung, in dem er das Verhalten von Muslimen in Frankreich kritisierte.

"Muslime bleiben in den Vororten unter sich", hatte Zemmour der italienischen Zeitung "Corriere della Sera" gesagt. "Die Franzosen wurden gezwungen, wegzuziehen."

Der Rauswurf des Journalisten durch iTELE sorgte am Samstag für heftige Diskussionen. Die Journalistengewerkschaft SNJ lobte dabei die "starke Reaktion" des TV-Senders. Auch das gegen Rassismus kämpfende Bündnis SOS Racisme befürwortete die Entscheidung. Kritik kam hingegen von der rechtsextremen Partei Front National.

Zemmour sorgt mit seinem verbalen Angriffen auf Europa, Immigranten und die politischen und wirtschaftlichen Eliten immer wieder für Kontroversen. 2011 wurde er wegen Anstachelung zum Rassenhass verurteilt. ((APA/AFP, 21.12.2014)