Wien/Klagenfurt - Josef Martinz, früher Kärntner ÖVP-Chef und im Birnbacher-Prozess zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt, ist mittlerweile ein Freigänger. Der Leiter der Justizanstalt Wien-Simmering, Josef Schmoll, bestätigte am Freitagnachmittag einen entsprechenden Onlinebericht der "Kleinen Zeitung".

Martinz hatte seine Haftstrafe Anfang Mai in Klagenfurt angetreten und wurde wenig später in die Justizanstalt in Wien überstellt. Seit Anfang Oktober ist der frühere Landesrat Freigänger und arbeitet in einer Privatfirma, sagte Schmoll der APA. Ein Freigang sei ab drei Jahre vor der frühestmöglichen Entlassung möglich.

Im Sinne der Resozialisierung

Grundsätzlich gebe es in der Justizanstalt Wien-Simmering rund 70 Freigänger. Ziel sei es dabei, dass die Betroffenen im Sinne der Resozialisierung nach ihrer Haftentlassung einer Arbeit nachgehen. Ihnen ist es erlaubt, das Gefängnis während der Arbeitszeit und für die Wegzeit zu verlassen. Am Arbeitsplatz können sie auch unangekündigt kontrolliert werden. Die Häftlinge arbeiten in unterschiedlichen Betrieben und Institutionen, mit denen die Justizanstalt kooperiert. Es gibt dabei zwei Möglichkeiten: Entweder man wird einem Unternehmen zugeteilt, oder es gibt bereits einen Arbeitgeber, der dann überprüft werde, so Schmoll. (APA, 19.12.2014)