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Sebastian Edathy war monatelang abgetaucht.

Foto: dpa/Jensen

Berlin - Es wird ein Auftritt, den die SPD-Spitze heute Vormittag ganz sicher aufmerksam verfolgen wird: Am Donnerstag kehrt der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy aus seinem "Exil" in Nordafrika zurück nach Berlin, um sich zu der "Kinderporno-Affäre" zu äußern - zuerst bei einer Pressekonferenz, dann im Untersuchungsausschuss des Bundestags.

Edathy wird der Besitz von Kinderpornografie vorgeworfen. Unangenehm für die SPD ist jedoch auch, dass der Verdacht besteht, Edathy sei 2013 - als schon Ermittlungen gegen ihn liefen - von Parteikollegen, die die Informationen aus dem Bundeskriminalamt (BKA) hatten, gewarnt worden und habe daher belastendes Material beiseiteschaffen können.

Im aktuellen Stern behauptet Edathy, der SPD-Innenpolitiker Michael Hartmann sei der Tippgeber gewesen und der heutige SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann habe davon gewusst. Laut Edathy hat Oppermann im Dezember 2013 auch mit einem Suizid Edathys gerechnet. Er soll zu Hartmann gesagt haben: "Falls sich Sebastian umbringt, wie positionieren wir uns gegenüber den Medien?" (bau, DER STANDARD, 18.12.2014)