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Frauen fahren öfter mit dem Rad.

Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Innsbruck - Jederzeit so schnell wie möglich überall hinkommen. Das sei der Anspruch, den Frauen und Männer heute an Mobilität stellen. Wie eine neue Auswertung einer Tiroler Mobilitätsstudie nun zeigt, bilden sich jedoch auch im Verkehr klare Geschlechterunterschiede heraus: Frauen nutzen häufiger öffentliche Verkehrsmittel, fahren öfter mit dem Rad oder gehen zu Fuß und besitzen seltener ein Auto.

Darüber hinaus würden Frauen mehr, dafür kürzere Wege zurücklegen - was auf einen "komplexeren Tagesablauf mit vielschichtigerer Aufgabenpalette" zurückzuführen sei. "Erst wenn Männer auch familiäre Betreuungs- und Versorgungsaufgaben übernehmen, passt sich ihr Mobilitätsverhalten an das von Frauen an", sagt der Tiroler Mobilitätskoordinator Ekkehard Allinger-Csollich.

"Öffi-Tarifreform" im Jahr 2016

Deshalb soll die Tiroler Verkehrsplanung nun weiblicher werden. "Die Zielgruppe ist nicht mehr länger ausschließlich der vollzeiterwerbstätige, männliche 40-jährige Pkw-Lenker", sagt die zuständige Landesrätin Ingrid Felipe (Grüne).

Ihr Ziel sei es, mehr Frauen für "planerische Positionen" zu gewinnen, den öffentlichen Verkehr auszubauen und in ländlichen Gebieten verstärkt auf Regionaltaximodelle zu setzen. Der "große Wurf" einer Tiroler "Öffi-Tarifreform" sei für das Jahr 2016 zu erwarten. (Katharina Mittelstaedt, DER STANDARD, 18.12.2014)