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An seinem vierten Geburtstag lernte Eliot Baio den Evergreen "Pac Man" kennen.

Eliot spielt "The Legend of Zelda"

Foto: Andy Baio

Eigentlich wollte Andy Baio seinen Sohn in dem Glauben aufwachsen lassen, er befände sich in einer Computersimulation. Der ambitionierte, allerdings auch dezent verrückte Plan, scheiterte jedoch am Veto der damals hochschwangeren Mutter.

Einige Ideen später hatte Baio aber einen anderen Plan für ein soziales Experiment: Sein Sohn sollte sich schon als Kleinkind durch die Geschichte der Videogames spielen. Über dessen Verlauf berichtet er nun auf Medium.

"Pac Man" zum Geburtstag

Als Eliot seinen vierten Geburtstag feierte, lernte er den Arcade-Klassiker "Pac Man" (1982) kennen – und fand gefallen an dem Evergreen der Spielefrühzeit. Es folgten diverse Sequels des Spiels und andere Titel aus der Ära in chronologischer Reihenfolge – darunter "Galaxian" (1979), "Rally-X" (1980). Als diese Spiele langweilig wurden, wechselten Vater und Sohn zum Atari 2600, um sich "Asteroids", "Combat" und auch dem in verschiedenerlei Hinsicht legendären "E.T." zu widmen,

Wenige Monate nach der Geburtstagsfeier landeten die beiden in der 8-Bit-Ära. Auf dem Programm standen NES-Klassiker wie "Super Mario", "Mega Man 2" und das erste "Zelda". Eliot absolvierte dabei die Spiele im Alleingang, lediglich bei schwierigeren Passagen musste Andy Baio einspringen.

Nintendo-Klassiker

Das änderte sich mit der Zeit. Als Fünfjähriger schaffte Eliot schon mittelmäßig schwierige Plattform-Games wie "Super Mario Land 3" ohne Hilfe. Als Sechsjähriger bewältigte er "Zelda". Dem NES folgte der Super Nintendo, ehe man Anfang 2011 beim Nintendo 64 angelangt war. Nach den legendären "Zelda"-Titeln "Ocarina of Time" und "Majora’s Mask" war auch "Super Mario 64" an der Reihe. Noch vor seinem siebten Geburtstag hatte Eliot dort alle 120 Sterne eingesammelt.

Die nächste Generation wurde übersprungen. Als finale Plattform des Experiments diente die PlayStation 2. Gespielt wurden unter anderem das atmosphärische Rätsel-Game "Ico" und das Abenteuer "Shadow of the Colossus". Seinen Ausklang fand der Versuch mit "Katamari Damacy", das in Eliots Geburtsjahr 2004 erschienen war.

Junger Meisterspieler

Heute ist der Junge zehn Jahre alt. Seine frühkindlichen Erfahrungen mit alten Games haben seinen Geschmack in dieser Hinsicht deutlich geprägt, befindet sein Vater heute. Ihn faszinieren neben Spielen wie "Minecraft", die viele seiner Generation begeistern, auch grafisch einfacher gehaltene Indiegames wie "Faster Than Light" oder "VVVVVV".

Die langjährige Übung lässt ihn heute auch Titel meistern, an denen sonst fast alle scheitern. So spielte Eliot den knallharten Plattformer "Spelunky" sowohl normal als auch mittels dem extra-schweren Abstieg in die Hölle durch – womit er laut dessen Entwickler der bislang jüngste Gamer sein dürfte, dem dies gelungen ist. Auch arbeitete er sich auch beim Roguelike "Nuclear Throne" bis zum Ende durch. (gpi, derStandard.at, 25.12.2014)