Wien - Ab dem Schuljahr 2015/16 wird an Ganztagsschulen täglich eine Bewegungseinheit stattfinden. Eine entsprechende Gesetzesnovelle passierte am Dienstag den Ministerrat. Realisiert wird dies durch Turnstunden und Sport im Freizeitteil, dafür will man vermehrt Trainer aus Vereinen an Schulen holen.

Fünf Einheiten pro Woche

Ganztagsschulen dürfen zwar weiterhin autonom festlegen, wie viel Zeit für Lernen und Freizeit vorgesehen ist. Künftig sind dabei aber "Bewegungseinheiten in ausreichender Zahl sicherzustellen", sodass es fünf davon pro Woche gibt, heißt es in der Novelle. Außerdem dürfen nicht mehr nur Freizeitpädagogen im Freizeitteil die Schüler betreuen, sondern auch Sporttrainer. Für Trainer wird die Anerkennung bestehender Qualifikationen an Pädagogischen Hochschulen (PH) deshalb erleichtert, zusätzlich wird ein zusätzlicher Ausbildungsweg zum "Bewegungscoach" neu etabliert.

Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) erwartet sich "durch die Öffnung für Sportvereine und für Trainerinnen und Trainer" eine wesentliche Verbreiterung und Attraktivierung des Angebots, erklärte sie in einer Aussendung. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) sprach am Rande des Ministerrates von einem "Durchbruch für tägliche Bewegung unserer Kinder".

"Qualitätsoffensive"

Ein zweiter Punkt der Novelle soll eine "Qualitätsoffensive" bei den Ganztagsschulen bringen: Künftig werden auch die Aufgaben und Ziele von Lernzeit bzw. die Ausgestaltung von Freizeit über die Betreuungspläne als Teil der Lehrpläne aufgenommen und präzisiert. Die Qualitätssicherung soll auch in diesem Bereich die Schulaufsicht übernehmen, erklärte Heinisch-Hosek. Und schließlich wird Gesundheitsbewusstsein und eine "sportlich aktive Lebensweise" noch im Gesetz als Aufgaben der Schule festgeschrieben. (APA, 16.12.2014)