Straßburg - Am Montagabend hat das EU-Parlament in Straßburg konkrete Schritte im Bemühen um den Kampf gegen den Schmuggel mit bedrohten Arten gesetzt. Konkret geht es um den Beitritt der EU zum Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES, dem bisher 180 Staaten gefolgt sind. Am Dienstag stimmt das EU-Parlament auch formal über den Beitritt zum Artenschutzabkommen ab.

Auch die 28 EU-Länder sind schon beigetreten. Der EU-Kommissar für Forschung, Innovation und Wissenschaft, Carlos Moedas, verwies darauf, dass 35.000 Arten von CITES erfasst seien. Das Abkommen habe einen robusten Durchsetzungsmechanismus und könne den Export regeln. Außerdem sei es wichtig für das Überleben gefährdeter Arten. Am stärksten betroffen seien Nashörner und Elefanten.

Die EU-Parlamentarier praktisch aller Fraktionen waren sich im Ziel einig. So wurde darauf verwiesen, dass der illegale Handel mit gefährdeten Arten derzeit jährlich eine Summe von 90 Milliarden Euro erreicht. Dies sei der viertgrößte Betrag von illegalem Handel nach Waffen, Drogen und gefälschten Markenprodukten.

Vom Beobachter zum Vertragspartner

Wesentlich sei der Beitritt der EU zu CITES deshalb, weil die Europäische Union damit nicht mehr nur Beobachterstatus habe, sondern auch Vertragspartner werde. Durch CITES sei es bereits gelungen, das Aussterben des schwarzen Nashorns in Afrika zu verhindern. Deshalb sei ein Aktionsplan gegen den Handel mit wild lebenden Arten notwendig. Je schneller, desto besser.

Neben dem Handel mit Wildtieren geht es auch um Pflanzen. Es gebe die moralische Verpflichtung der EU, den Irrsinn des Artensterbens zu stoppen. Allein 2012 seien 22.000 Elefanten wegen Elfenbein getötet worden. Der illegale Handel habe außerdem auch katastrophale Auswirkungen auf das Ökosystem. (APA/red, derStandard.at, 16.12.2014)