Los Angeles - US-Entertainer Bill Cosby hat sich am Wochenende in einem Interview zu der Berichterstattung über die Vergewaltigungsvorwürfe geäußert. Mehr als 20 Frauen werfen ihm vor, sie mit Tabletten betäubt und missbraucht zu haben. Zum Teil liegen die Vorfälle Jahrzehnte zurück. Der US-Komiker hat bislang vehement zu den Missbrauchsvorwürfen geschwiegen, die die Frauen in den vergangenen Wochen gegen ihn erhoben haben.

Der 77-Jährige forderte in dem kurzen Telefongespräch mit einer Reporterin des Magazins Page Six derNew York Post besonders von afroamerikanischen Medien eine unparteiische Berichterstattung: "Ich erwarte von den schwarzen Medien nur, dass sie hohe journalistische Maßstäbe einhalten, und wenn man das tut, dann muss man neutral an diese Sache herangehen."

Zu dem sexuellen Missbrauch, der ihm angelastet wird, äußerte sich Cosby jedoch nicht. Über seine Anwälte bestreitet er die Vorwürfe jedoch vehement. Cosby ging allerdings darauf ein, wie seine Frau Camille mit den Vorwürfen und der öffentlichen Debatte umgehe: mit "Liebe und Stärke der Weiblichkeit".

Serien und Auftritte abgesagt

Juristisch sind die Vorwürfe verjährt. Aber die Glaubwürdigkeit einer der beliebtesten Vaterfigur im US-Fernsehen ist schwer angeschlagen. NBC kippte zum Beispiel eine geplante Serie mit Cosby. Das Kabelfernsehen stellte Wiederholungen der Cosby Show ein. Showauftritte in Las Vegas wurden abgesagt. (APA, DER STANDARD, 16.12.2014)