Sydney - Aus Sorge vor anti-muslimischen Ressentiments infolge der Geiselnahme haben Einwohner von Sydney eine Solidaritätsaktion mit ihren islamischen Mitbürgern gestartet. Über den Kurznachrichtendienst Twitter boten am Montag zahlreiche Menschen Muslimen mit religiöser Kleidung an, sie in öffentlichen Verkehrsmitteln zu begleiten.

Während die Geiselnahme eines mutmaßliche Jihadisten in der Innenstadt von Sydney noch im Gange war, wurden am Montag auf Twitter fast 120.000 Tweets unter dem Hashtag #illridewithyou gepostet. Den Anfang hatte eine junge Frau gemacht, die per Twitter schilderte, wie eine junge Muslimin vor dem Aussteigen aus dem Zug ihr Kopftuch herunternahm. Als sie daraufhin der Frau anbot, sie zu begleiten, sei diese in Tränen ausgebrochen und habe sie umarmt. Binnen weniger Stunden wurde aus der persönlichen Erfahrung eine Kampagne für Toleranz gegenüber Muslimen. (red, derStandard.at, 15.12.2014)