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"Die Verantwortung für Kriegsverbrechen liegt bei wenigen Militaristen, nicht beim Volk", sagt Staatschef Xi Jinping (links).

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Weiße Tauben wurden in den Himmel gelassen.

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Sechs Wochen lang töteten und vergewaltigten japanische Soldaten Zivilisten in Nanjing.

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Nanjing - Am 77. Jahrestag des Massakers japanischer Soldaten in der Stadt Nanjing ist in China erstmals mit einem nationalen Gedenktag an die Ereignisse erinnert worden. Bei einer Zeremonie in der ostchinesischen Stadt sagte Staatschef Xi Jinping laut einem Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag, niemand dürfe das Massaker leugnen.

Das japanische Militär war am 13. Dezember 1937 in Nanjing eingefallen. Sechs Wochen lang töteten und vergewaltigten die Soldaten dort Zivilisten und richteten schwere Zerstörungen an. Nach chinesischen Angaben wurden damals 300.000 Menschen getötet.

10.000 Teilnehmer

An der vom Fernsehsender CCTV übertragenen Zeremonie nahmen rund 10.000 Menschen teil, darunter auch Überlebende des Massakers. Die Menge sang die chinesische Nationalhymne und legte eine Schweigeminute ein. Eine Sirene ertönte, anschließend wurden weiße Tauben in den Himmel gelassen. CCTV zeigte vor der Übertragung der Gedenkfeier Film- und Bilddokumente über den Einmarsch der japanischen Truppen in Nanjing. Die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs belasten die Beziehungen zwischen China und Japan bis heute.

"Wir sollten nicht Hass gegen ganze Nation empfinden"

In seiner Rede streckte Xi am Samstag aber die Hand Richtung Japan aus. "Wir sollten nicht Hass gegen eine ganze Nation empfinden, weil eine kleine Minderheit von Militaristen aggressive Kriege anzettelte", sagte er laut Xinhua. "Die Verantwortung für Kriegsverbrechen liegt bei wenigen Militaristen, nicht beim Volk." Zugleich sagte er, "schwere, von Aggressoren verübte Verbrechen" könnten nicht vergessen werden.

Chinas Nationaler Volkskongress hatte im Februar den Jahrestag des Nanjing-Massakers neben dem 3. September - dem Sieg Chinas über Japan 1945 - zu einem nationalen Gedenktag erklärt. Anfang des Jahres hatten die Spannungen zwischen China und Japan unter anderem wegen des Streits um eine Inselgruppe im Chinesischen Meer einen neuen Höhepunkt erreicht. (APA, 13.12.2014)