Wien - Die Universitäten erhalten in der Leistungsvereinbarungsperiode 2016 bis 2018 um 615 Millionen Euro mehr als in der laufenden dreijährigen Budgetphase. Das gab Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) Donnerstagabend vor Journalisten bekannt. Damit erhalten die Rektoren ihren Mindestwunsch erfüllt - mit dieser Summe sei der Status Quo aufrechtzuerhalten, hatten die Uni-Chefs im Vorfeld betont.

Ähnlich argumentierte Mitterlehner selbst: "Das ist im Wesentlichen der mit der Universitätenkonferenz diskutierte Betrag und praktisch eine Weiterentwicklung des bestehenden Budgets." Vor dem Hintergrund restriktiver Sparvorgaben sei dieses in Verhandlungen mit dem Finanzminister erzielte Plus ein gutes Ergebnis: "Dass wir damit keine Riesensprünge machen können, ist klar, aber wir können Kontinuität sicherstellen, es sind keine Kündigungen notwendig oder Ähnliches."

Baumaßnahmen

Die Universitäten erhalten 2016 bis 2018 insgesamt 9,72 Milliarden Euro, wobei in dieser Summe neben dem Globalbudget auch zweckgebundene Mittel enthalten sind. Im kommenden Jahr muss nun in Verhandlungen das Geld auf die einzelnen Unis verteilt werden. Zur Budgetsteigerung kommen noch die bereits im Frühjahr angekündigten zusätzlichen 200 Millionen Euro für Bau- bzw. Sanierungsmaßnahmen. Diese werden aus Mitteln der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) finanziert.

Zusätzliche Mittel in Höhe von 60 Millionen Euro erhalten auch die Fachhochschulen (FH): Ab dem Wintersemester 2016 werden die Fördersätze erhöht. Damit bekommen die FH erstmals seit 2009 eine (zumindest teilweise) Inflationsabgeltung. Derzeit erhalten sie vom Bund pro besetztem Studienplatz im Schnitt rund 7.000 Euro pro Jahr, wobei der Fördersatz mit dem Technikanteil des Studiums steigt. Für den Ausbau der Zahl der FH-Studienplätze wurden heuer bereits zusätzliche 56 Millionen Euro bis 2018 beschlossen.

Spar-Soll

Im Uni-Bereich will Mitterlehner weitere Maßnahmen setzen: Man werde von den Universitäten künftig eine "Effizienzrate" von drei Prozent einfordern. Das bedeutet, dass diese drei Prozent ihrer bisherigen Ausgaben einsparen und anderweitig verwenden müssen. "Niemand soll additiv immer weiter in das Gleiche hineinschütten." Insgesamt müssten so 300 Millionen. Euro von den Unis anders verplant werden. "Man muss sich entscheiden: Was mach ich Neues, was lasse ich dafür weg?" So ergebe sich eine gewisse Steuerungsmöglichkeit, was die Profilbildung angehe.

Gleichzeitig soll durch die zusätzlichen Mittel in den Leistungsvereinbarungen die Personalsituation verbessert werden: Wie in der laufenden Periode ist geplant, rund 100 zusätzliche Professuren zu schaffen. Dazu sollen noch 400 Stellen in Doktoratsprogrammen kommen. Belohnungen in Form von Abdeckung von Overheadkosten sind für die Einwerbung von Drittmitteln geplant.

Vorgaben erhalten die Unis für ihre künftigen Gehaltsverhandlungen: Sie sollen sich dabei an den Abschlüssen der Bundesbediensteten orientieren müssen, so Mitterlehner. Wesentlich höhere Abschlüsse für die Uni-Angestellten wie zuletzt würden so vermieden. (APA, 12.12.2014)