Noch weit entfernt von der Massigkeit späterer Verwandter: Aquilops americanus.

Illustration: Brian Engh, courtesy of Raymond M. Alf Museum of Paleontology

Die gehörnten Ceratopsidae wie Triceratops oder Styracosaurus gehören mit ihrem charakteristischen Nackenschild zu den ikonischsten aller Dinosaurier. Es waren in Nordamerika beheimatete Pflanzenfresser, die auf vier Beinen liefen und mehrere Tonnen schwer werden konnten.

Die Anfänge dieser Entwicklungslinie, die in der Kreidezeit ihre Blüte erlebte, sahen deutlich bescheidener aus. Die Ahnen der späteren Riesen waren wesentlich leichter gebaut und dürften noch auf zwei Beinen gelaufen sein, wie Funde aus dem späten Jura andeuten.

Kreidezeitliche Verwandtschaften

Den insgesamt eher spärlichen Fossilienfund bereichert nun eine Entdeckung, von der Forscher um Andrew Farke vom Raymond M. Alf Museum of Paleontology in "PLOS ONE" berichten: Aquilops americanus lebte in der frühen Kreidezeit in Nordamerika und darf als erster eindeutiger Vertreter der dortigen Neoceratopsia gelten - also der Gruppe, aus der auch die Ceratopsidae entsprangen.

Das in Montana gefundene Fossil gehört zu einem Tier, das einen Schädel von 8,4 Zentimeter Länge und insgesamt etwa die Größe einer Krähe hatte. Einige Merkmale des Schädels - etwa der Ansatz zu einem Schnabel - zeigen eindeutig, zu welcher Verwandtschaft Aquilops gehört. Das Fossil ist 20 Millionen Jahre älter als der bislang bekannte älteste nordamerikanische Fund aus dieser Gruppe.

Es zeigen sich auch klare Parallelen zu Fossilien, die in Asien gefunden wurden. Die Verwandtschaft zu asiatischen Spezies ist sogar größer als die zu später lebenden nordamerikanischen Neoceratopsia. Die Wissenschafter schließen aus ihren Funden auf mehrere Wellen von Dinosaurier-Wanderungen zwischen Asien und Nordamerika ab der frühen Kreidezeit. (red, derStandard.at, 13. 12. 2014)