Madrid - Erfolgreicher Probelauf auf der längsten Bahnverbindung der Welt: Ein im Osten Chinas gestarteter Güterzug ist am Dienstag nach dreiwöchiger Reise in der spanischen Hauptstadt Madrid eingetroffen. Die 40 Waggons transportierten auf der mehr als 13.000 Kilometer langen Fahrt Gebrauchsgüter wie Kreisel für Kinder und Werkzeug.

Der Zug soll nun mit Wein, Olivenöl und Schinken beladen die Rückreise über Frankreich, Deutschland, Polen, Weißrussland, Russland und Kasachstan nach China antreten. Wegen unterschiedlicher Spurbreiten musste die Ladung während der Fahrt allerdings drei Mal umgeladen werden.

Günstig und umweltfreundlich

Der Transport per Bahn sei zehn Tage schneller als eine Beförderung der Fracht auf dem Seeweg, teilte das spanische Verkehrsministerium mit. Der Gouverneur der ostchinesischen Provinz Zhejiang, Li Qiang, äußerte in Madrid die Hoffnung, "eine neue Seidenstraße" zu errichten. Der Warenverkehr per Güterzug sei billiger und umweltfreundlicher als ein Schiffstransport.

Euro Cargo Rail, eine Tochter des deutschen Logistikunternehmens DB Schenker Rail, prüft derzeit die Möglichkeit, ab dem ersten Halbjahr 2015 monatlich zwei Transporte über die Strecke abzuwickeln. Von Deutschland bestehen bereits regelmäßige Direktverbindungen nach China. So verkehren Züge zwischen Hamburg und Peking sowie zwischen Duisburg und Chongqing. Bisher laufen aufgrund der technischen und bürokratischen Probleme beim Bahntransport rund 80 Prozent des globalen Güterverkehrs per Schiff. (APA, 10.12.2014)