Bild nicht mehr verfügbar.

In der Hoffnung auf eine bessere Zukunft verlassen immer mehr Italiener ihr Land.

Foto: ap/Gregorio Borgia

Rom - Rezession, Arbeitslosigkeit und ungewisse Zukunftsperspektiven veranlassen immer mehr junge Italiener dazu, ihrem Land den Rücken zu kehren. Die neuen Emigranten verlassen ihre Heimat zwar nicht mehr bloß mit einem Karton als Koffer, das Ausmaß des Phänomens erinnert jedoch an die Emigrationswelle der 1960er-Jahre.

2013 verließen 82.000 Italiener ihre Heimat. Das waren 20,7 Prozent mehr als im Vorjahr und stellt ein Rekordjahr im vergangenen Jahrzehnt dar, wie aus einem neu veröffentlichten Bericht des italienischen Statistikamts Istat hervorgeht. Die meisten Italiener wandern in Richtung Westeuropa aus. 13.000 (13 Prozent) zogen nach Großbritannien, 11.000 entschieden sich für Deutschland, 10.000 für die Schweiz, 8.000 für Frankreich und 5.000 für die USA. Die Auswanderer sind mehrheitlich Männer (57,6 Prozent) im Alter zwischen 20 und 45 Jahren.

Unter den italienischen Migranten wurden 2013 auch 13.000 Akademiker gezählt. Fast alle jungen Akademiker, die sich zum Auswandern entschließen, finden im Ausland einen Job in Führungspositionen oder als erfolgreiche Freiberufler. Studienabsolventen im technischen oder naturwissenschaftlichen Bereich, darunter Ärzte, Chemiker und Biologen gehen immer öfter ins deutschsprachige Ausland.

Italien wird hingegen für Ausländer inzwischen immer weniger attraktiv. Die Ankünfte aus dem Ausland verringerten sich 2013 um 12,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 307.000 Migranten kamen demnach im Vorjahr nach Italien, das sind 43.000 weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Ausländer, die Italien 2013 verlassen haben, steig dagegen um 14,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. (APA, 10.12.2014)