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Laut einem EU-Vergleich ist der Tod jedes sechsten Verkehrsteilnehmers auf Alkoholkonsum zurückzuführen.

Foto: APA/BARBARA GINDL

Wien - In der Adventzeit mit Weihnachtsfeiern und Christkindlmarktbesuchen ist das Risiko, dass sich Alkoholisierte ans Steuer setzen, besonders hoch. Laut einem EU-Vergleich ist der Tod jedes sechsten Verkehrsteilnehmers auf Alkoholkonsum zurückzuführen. Österreich liegt im Vergleich im Mittelfeld - auf Rang 13 der EU, informierte die Allianz-Versicherung in einer Aussendung.

13,2 Prozent in Österreich

Die Versicherung beleuchtete die von der WHO ermittelten Todesfallraten pro 100.000 Einwohner über 15 Jahren im Straßenverkehr, die auf Alkohol zurückzuführen sind. Dabei zeigen sich deutliche länderspezifische Unterschiede: Italien weist mit 2,7 Prozent die niedrigste Alkohol-Todesfallrate bei Verkehrsopfern auf. Die Niederlande und Dänemark folgen mit jeweils 4,5 Prozent ex aequo auf dem zweiten Platz. Österreich befindet sich mit 13,2 Prozent auf Position 13 und liegt damit noch unter dem EU-Schnitt von 16,6 Prozent.

Ost-West-Gefälle

Der Allianz-Vergleich macht auch ein Ost-West-Gefälle deutlich sichtbar: Auf den hinteren Plätzen mit den prozentuell höchsten Todesraten im Straßenverkehr aufgrund von Alkohol befinden sich Ungarn (22 Prozent), die Slowakei (22,6), Tschechien (25,7), Estland (44,6) und Lettland (44,8). Litauen nimmt in diesem Vergleich den 28. und damit letzten Rang ein: Bei nahezu jedem zweiten Verkehrstoten (48,2 Prozent) ist in Litauen Alkohol die Ursache.

Männer öfter betroffen als Frauen

Im Schnitt sind Männer doppelt so oft betroffen wie Frauen. Während auf Österreichs Straßen 18,8 Prozent (EU: 22,1) der männlichen Verkehrsteilnehmer auf diese Art und Weise verunglücken, so liegt diese Quote bei den weiblichen Verkehrsteilnehmerinnen bei 7,5 Prozent (EU: 11,1). Europaweit die niedrigsten Todesfallraten weisen die Italienerinnen mit 1,5 Prozent sowie die Italiener mit 3,9 Prozent auf. In den östlichen EU-Ländern ist im Gegensatz zu allen anderen Staaten innerhalb der EU die Diskrepanz zwischen Mann und Frau teils nahezu verschwindend gering: Den geringsten Unterschied weist Estland mit lediglich 0,6 Prozent auf: 44,9 Prozent der Männer gegenüber 44,3 Prozent bei den Frauen. Ausnahme: In der Slowakei sind Männer viermal öfter in Alkoholunfälle involviert als Frauen.

Alkolenker meist 18- bis 24-jährig

Allgemeine Unfallzahlen mit Alkoholbeteiligung im Straßenverkehr zeigen, dass in Österreich 2013 rund 2.100 Männer und etwas mehr als 300 Frauen in derartige Unfälle verwickelt waren. Der Alkolenker ist hierzulande jung und männlich: Rund ein Viertel aller alkoholisierten Verursacher von Verkehrsunfällen in Österreich ist zwischen 18 und 24 Jahren alt, davon sind 90 Prozent männlich. Wie das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) erhoben hat, ist bei den Frauen die Gruppe der 40- bis 49-Jährigen am auffälligsten: jeder vierte Unfall mit weiblicher Beteiligung geschah mit alkoholisierten Lenkerinnen dieser Altersklasse.

Alkohol am Steuer gefährdet auch den Versicherungsschutz. Die Kfz-Haftpflichtversicherung kommt zwar auch bei einer Alkoholisierung des Verursachers für Schäden auf, die Dritten zugefügt werden. Die Versicherung kann jedoch in diesem Fall zumindest einen Teil der gesamten Schadensumme einfordern: "Bis zu 11.000 Euro können im Schadensfall fällig werden, wenn der Lenker zum Unfallzeitpunkt durch Alkohol beeinträchtigt ist", so Kurt Benesch, Leiter des Allianz Kundenservices. In der Kasko-Versicherung ist der Versicherer bei Alkoholismus im Regelfall leistungsfrei. (APA, 9.12.2014)