Die US-Politik sei übervorsichtig, innovationsfeindlich und zu langsam: Das wirft Amazon – etwas höflicher formuliert - der nationalen Luftfahrtsbehörde FAA in einem offenen Brief vor. Der Grund für Amazons Aufregung sind Pläne der US-Regierung, den Einsatz von Drohnen vorerst äußerst streng zu regulieren. Bis eine umfassende Regelung ausgearbeitet ist – was noch Jahre dauern dürfte – müssen Unternehmen für den Flug von Drohnen "echte" Piloten beschäftigen, die Flugobjekte dürfen deren Sichtweite außerdem nicht verlassen.

Amazon attackiert Politik

Für Amazons Paketauslieferungsexperiment "Prime Air" bedeutet das einen herben Rückschlag. Der IT-Konzern will nun zumindest eine Testflotte starten lassen können. "Amerikas Politik übersieht, welche grundlegenden Vorzüge und Innovationen die unbemannte Luftfahrt bringen wird", so Amazons Politiksprecher Paul Misener. Er droht, bei einer Fortsetzung der "Anti-Drohnen"-Politik die Sparte ins Ausland auszulagern.

Hearing findet statt

Nächste Woche soll laut Washington Post ein Hearing im Kongress zum Thema stattfinden. Nach mehreren Beinahe-Kollisionen zwischen Drohnen und Flugzeugen ist die Stimmung unter Abgeordneten allerdings aufgeheizt. Gleichzeitig verweist Amazon aber darauf, dass Hollywood-Firmen etwa für Filmaufnahmen weitaus weitreichendere Rechte bei Drohnenflügen genießen. Zumindest einen solchen Sonderstatus will der Onlinehändler nun erreichen.